Düsseldorf. Mobiles Surfen macht bald noch mehr Spaß: Dank des neuen Turbo-Netzes sind Geschwindigkeiten bis 500 Mbit pro Sekunde möglich. Damit es vorangeht mit dem schnellen Internet, mischen die Netzbetreiber eifrig mit. Vodafone hat angekündigt, bis Jahresende 30 Städte mit dem Turbo-Netz auszubauen. Auch die Wettbewerber Telekom und Telefónica stehen in den Startlöchern.

Aber das Rad dreht sich ständig weiter: Einerseits verlegen die Netzbetreiber Kabel und rüsten Funkmasten nach, um das Datennetz engmaschiger zu spinnen; etwa 8 Milliarden Euro pro Jahr investieren sie in den kommenden Jahren.

Andererseits verlangen Nutzer ständig mehr Kapazitäten. Aktuelle Treiber des Bedarfs, so hat der Digitalverband Bitkom ermittelt, sind Video-Anwendungen in hoher Auflösung und Virtual Reality.

Der Ausbau des Mobilfunks auf LTE-Technologie, auf der das Turbo-Netz basiert, bietet dabei Vorteile. Auch auf dem Land kann man damit größere Datenmengen übertragen. Ende 2016 hatten 94 Prozent der Haushalte LTE und 75 Prozent Zugriff auf Verbindungen bis 50 Mbit pro Sekunde. Das zeigt der jüngste Legislaturbericht „Digitale Agenda“ der Bundesregierung.

Für moderne Familien ist dies schon der Standard: wenn etwa die Tochter eine Netflix-Serie schaut, der Sohn Onlinespiele lädt, Vater Fotos in die Cloud schiebt und Mutter Musik über Spotify hört. Selbst für diese banale Anforderung gibt es riesige Lücken, gerade auf dem Land. Die gilt es zu schließen.

Mittelfristig müssen Übertragungsraten im Gigabit-Bereich her, fordert auch Bitkom. Industrie und digitale Wirtschaft sind auf zukunftsfähige Infrastruktur bei Telekommunikation und intelligenten Netzen angewiesen. Sonst hinkt der Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb hinterher. Und Privatnutzer müssten weiterhin mit ruckelnden Videostreams leben.