Dillingen. Corona bringt immer noch vieles durcheinander. Das merkt man aktuell auch im schwäbischen Dillingen, wo BSH Hausgeräte, Europas größter Hausgeräte-Hersteller, eines seiner größten und modernsten Geschirrspüler-Werke mit rund 2.500 Mitarbeitern betreibt. So wirkt sich auch hier die aktuell schlechte Versorgung mit Vorprodukten, vor allem unverzichtbaren Halbleitern, auf die Produktion aus.

Jeden Samstag und jeden zweiten Freitag wird bereits nicht mehr produziert. Das gilt vorerst noch bis Jahresende. Aber es ist durchaus denkbar, dass die Fertigung auch 2022 noch eingeschränkt sein wird. „Wir gehen auch im kommenden Jahr von gestörten Lieferketten und steigenden Rohstoffpreisen aus, die die gesamte Hausgerätebranche betreffen“, sagt Volker Klodwig, BSH-Vertriebsleiter für Zentral- und Osteuropa.

Corona lässt viele Menschen ins eigene Zuhause investieren

Das ist ärgerlich, weil die Corona-Pandemie eigentlich zu einer deutlichen Nachfrage nach Hausgeräten führt. „Das Zuhause bleibt zentraler Wohlfühlort und gewinnt weiter an Bedeutung“, erklärt Klodwig. „Der sogenannte Cocooning-Effekt, der Trend zum Rückzug ins häusliche Privatleben, hält weiterhin an, und die Konsumenten investieren verstärkt in ihr Zuhause.“

BSH ist mit seinen Marken Bosch, Siemens und Neff der Platzhirsch der Branche. Nach eigenen Angaben verkauft kein Hersteller mehr Geschirrspüler. Dillingen produziert über 2.000 Varianten an verschiedenen Geräten – rund 13.000 Stück am Tag. In diesem Sommer knackte das Werk die Marke von 75 Millionen produzierten Geschirrspülern.

Im angeschlossenen Technologiezentrum wird an den Trends von morgen geforscht. Modernste Geräte verbrauchen heute rund ein Drittel weniger Strom als Vorgängergenerationen. Je nach Situation ermöglichen Programmoptionen eine dreimal kürzere Spülzeit.

Mittlerweile gibt es sogar den „lernenden Geschirrspüler“. Er holt nach getaner Arbeit Feedback ein: Geschirr zu nass? Alles sauber? Zu lang gedauert? Das Gerät verarbeitet die Rückmeldung des Kunden eigenständig und optimiert daraufhin sein Spülprogramm.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

Alle Beiträge des Autors