Das derzeitige Durcheinander in den internationalen Lieferketten ist groß: Rohstoff- und Materialmangel, Liefer- und Versorgungsengpässe, dazu hohe Materialpreise. Auch hierzulande ist die Lage hochgradig angespannt. Wir erleben gerade, was es heißt, wenn wir wie durch den Lockdown im vergangenen Jahr einmal unsere Welt anhalten.

An allen Ecken fehlt es

Ein Blick auf die Lage der Metall- und Elektro-Unternehmen in NRW zeigt, woran es gegenwärtig hapert: Rohstoffe und Halberzeugnisse fehlen, auch Elektronikkomponenten und Halbleiter, Kunststoffe und Verpackungsmaterial sind vielerorts Mangelware. Das bremst in vielen Unternehmen die Produktion aus, nicht wenige fahren wieder vermehrt Kurzarbeit. Hinzu kommen die heftig gestiegenen Beschaffungspreise, die im Schnitt der Betriebe in NRW um 38 Prozent, bei jedem vierten Unternehmen sogar um die Hälfte zugelegt haben. Für die wirtschaftliche Erholung unserer Branchen, die wir alle erwartet hatten, ist das ein schwerer Rückschlag.

Weil wir davon ausgehen, dass die Lage sich bis weit ins nächste Jahr hinein nicht grundlegend bessern wird, überprüfen gerade viele Betriebe ihre internationalen Lieferketten. Und auch die Politik könnte etwas tun: die Zollabfertigung beschleunigen, Fahrverbote für Lkws an Sonn- und Feiertagen und Nachtflugverbote von Transportflügen aufheben und die Regelungen zur Kurzarbeit verlängern.