Frankfurt. Alle Jahre wieder strahlt die Republik in vorweihnachtlichem Glanz. In wenigen Tagen schalten die Städte ihre Adventsbeleuchtung an. Mit Millionen von Leuchtdioden, LEDs.
Die nur einen Millimeter großen Elektronik-Chips geben Licht ab, wenn man Strom durch sie leitet. „Sie machen seit ein paar Jahren eine beispiellose Karriere“, sagt Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative „licht.de“ beim Zentralverband der Elektroindustrie in Frankfurt.
Vor 20 Jahren wurden sie allenfalls als farbige Signalanzeigen in Elektrogeräten verbaut. Doch mit dem Siegeszug der LED in der Allgemeinbeleuchtung haben sich inzwischen 94 Prozent aller deutschen Privathaushalte mindestens ein paar davon angeschafft, vorzugsweise für Wohnzimmer und Küchen – so eine Studie des Marktforschungsinstituts Onepoll.
Mittlerweile werden LED-Leuchten auch bei Industrie- und Büroarbeitsplätzen eingesetzt. „Man kann den Arbeitstag lichttechnisch unterstützen“, weiß Waldorf. Und den Biorhythmus etwa von Schichtarbeitern fördern. „Kühl-weißes Licht morgens und mittags aktiviert, warm-weißes stimmt auf die Erholungsphase am Abend ein.“
Besonders bei der Straßenbeleuchtung setzen Kommunen verstärkt auf LED-Leuchten
Und wer dann im Dunkeln nach Hause muss, wird froh sein über gut ausgeleuchtete Straßen. Auch hier ist vielen Verantwortlichen in den letzten Jahren ein Licht aufgegangen: Laut Umweltbundesamt werden aktuell in jährlich rund 3 Prozent aller Straßenlaternen LEDs eingebaut. Die stromsparenden Leuchtdioden halten deutlich länger als herkömmliche Quecksilberdampf-Hochdrucklampen. Waldorf glaubt, dass die Kommunen verstärkt auf diesen Zug aufspringen werden. „Da ist noch viel Potenzial für die Umrüstung auf LED.“
„In sie zu investieren, ist auch zu Hause wirtschaftlich sinnvoll“, betont Waldorf. Immer dort, wo LEDs lange und intensiv genutzt würden, spielten sie ihre Stärken aus: im Vergleich zur Glühbirne ein um 90 Prozent geringerer Stromverbrauch und eine höhere Lebensdauer. Im Privathaushalt halten sie 10.000 Stunden. Bei der Glühbirne löst sich schon nach 1.000 Stunden der Glühfaden auf. Die Stiftung Warentest nahm jüngst 116 LED-Lampen unter die Lupe, sie schnitten durchweg gut ab. Alle kosteten zwischen 5 und 10 Euro – vor zehn Jahren zahlte man pro Stück mindestens 20 Euro.
Auch im Privathaushalt ermöglicht es raffinierte LED-Technik, „Farbtemperaturen“ zu gestalten: Mal ist es bläulich weiß, dann warm-weiß oder gar gelblich bis leicht rot – und dabei natürlich dimmbar. „Bei manchen Modellen verändert sich das Licht einfach durch mehrfaches Schalten der Wandtaster“, so Waldorf. Bei anderen Modellen lässt sich das Licht sogar stufenlos per Smartphone-App steuern.