Mannheim. Jahrelang haben Kritiker vor den „Monster-Trucks“ gewarnt. Seit Anfang 2017 sind die sogenannten überlangen Lastwagen nun auf festgelegten Routen in Deutschland unterwegs – auf insgesamt 11.600 Kilometern. Zeit für eine erste Bilanz.

Von „durchweg positiven Erfahrungen“ mit Gigalinern berichtet Michael Knobloch, Logistik-Chef des Hygienepapier-Herstellers Essity. Um 50 Prozent konnte der Konzern seine Touren zwischen zwei Handelslagern reduzieren. Das bringe „nicht nur deutliche Erleichterungen für die Anwohner“, so der Manager, sondern auch eine „Reduzierung des CO2-Ausstoßes“.

Unternehmen wünschen sich die Freigabe weiterer Strecken

Mit 25,25 Metern sind die Lang-Lkws gut 6,5 Meter länger als herkömmliche Sattelschlepper. Dennoch gilt für sie das gleiche Höchstgewicht von 40 Tonnen.

Die Fahrzeuge müssen hohe technische Sicherheitsstandards erfüllen, wie automatische Abstandsregelung, Achslastüberwachung und Kamerasysteme. Die Fahrer müssen mindestens fünf Jahre Berufserfahrung mitbringen. Auf Autobahnen dürfen sie keine anderen Fahrzeuge überholen – auf Landstraßen nur solche, die langsamer als 25 Stundenkilometer fahren.

Dem Fachblatt „Papier + Technik“ sagte Manager Knobloch, dass er sich die Freigabe weiterer Strecken wünscht: „Das ökonomische und ökologische Potenzial von Lang-Lkws kann noch weiter erhöht werden.“ Zum Beispiel, wenn sie für Fahrten in andere EU-Staaten eingesetzt werden dürften.