Pirmasens. Chemikant, Pharmakant, Lacklaborant – diese Ausbildungsberufe erwartet man durchaus in der chemischen Industrie. Aber einen Kunststofffensterbauer?

Der Weltmarkt für Kunststofffenster, die zur Effizienzsteigerung für Bauten eingesetzt werden, wächst rasant. Bis zum Jahr 2023 wird die globale Nachfrage auf ein Volumen von knapp 270 Millionen Stück pro Jahr steigen, so eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Ceresana.

Vorausgesehen haben Experten diese Entwicklung schon lange. Deshalb ergriffen sie bereits Ende der 80er Jahre erste Initiativen für einen eigenen Ausbildungsberuf. Einer, der ihn mit aus der Taufe gehoben hat, ist Profine aus dem rheinland-pfälzischen Pirmasens.

Ausbildung in mehr als 50 Berufen

Der Spezialist für Kunststoff-Profile engagierte sich dafür, dass es den Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik auch mit dem Schwerpunkt Kunststofffensterbauer gibt. Doch es mussten noch viele bürokratische Hürden überwunden werden, bis 2008 der erste Azubi die dreijährige duale Ausbildung in der Industrie abschließen konnte. Heute haben bundesweit über 100 junge Menschen einen Abschluss.

Das ist ein Beispiel dafür, wie die Ausbildung mit der Zeit geht. Mehr als 50 Berufe bietet die chemische Industrie an, sie werden in regelmäßigen Abständen vom Bundesinstitut für Berufsbildung überarbeitet.

Das Ergebnis sind neue und modernisierte Tätigkeiten, die den aktuellen Anforderungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entsprechen. Dieses Jahr wird zum Beispiel der „Biologielaborant“ überarbeitet, 2009 waren es der Chemielaborant, der Chemikant, der Pharmakant und der Lacklaborant. Ganz neu in Vorbereitung ist gerade der „Kaufmann im E-Commerce“.

Der häufigste Ausbildungsberuf der heimischen Branche ist der Chemikant (5.500 Azubis), gefolgt von den Industriekaufleuten (2.305 Azubis) und den Chemielaboranten (2.239 Azubis). Die Zeit für die Bewerbungen 2018 läuft bereits.

Hier geht’s zur bundesweiten Ausbildungsplattform ElVi

elementare-vielfalt.de