Stemwede. Schlichte Klappkisten produzieren war einmal. Heute setzt der Kunststoff-Spezialist keeeper auf mehr Farben und hochwertigere Ausstattung. Die Maschinen produzieren etwa Boxen mit Softgriffen, die das Anfassen zum Vergnügen machen sollen.
„Die Haptik ist wichtig und das Geräusch, das die Kiste beim Hinstellen macht“, erklärt Produktionsleiter Dietmar Krupp. „Bei unserer neuen Serie hören Sie das Hinstellen kaum noch.“ Der Unterschied zu üblichen Kisten sei wie der zwischen dem Schließen einer Mercedes- und dem einer Kleinwagentür.
Seit Februar dieses Jahres ist Krupp bei keeeper in Stemwede nahe Osnabrück. Er hat die Zykluszeiten in der Fertigung um 1,5 Prozent verringert. „Das ist enorm beim Verarbeiten von Kunststoff“, sagt er. „Aber wir wollen noch besser werden.“ Durch Digitalisierung und Automatisierung. Sie ermöglichen den Einsatz komplizierterer Werkzeuge, etwa für die Herstellung von Softgriffen.
Das Unternehmen hat sich 2016 neu aufgestellt. Es hat sich von OKT Kunststofftechnik in keeeper umbenannt und zugleich grundlegend die Ausrichtung geändert. Die selbst gesetzte Mission: Verbrauchern mit Haushaltshelfern das Leben erleichtern.
„Unsere Produkte sollen für jeden, für alles und für überall sein, für die Studentenwohnung ebenso wie fürs Penthouse“, sagt Geschäftsführer Mike Carlos Wolf. Ein Eichhörnchen als Signet soll die Marke erkennbar machen und Ordnung symbolisieren. Rund 40 Millionen Teile hat keeeper im letzten Jahr verkauft. 500 Mitarbeiter fertigen an zwei Standorten in Deutschland und Polen Nachschub. Und setzten 2016 mehr als 70 Millionen Euro um. Hierzulande ist keeeper der größte Anbieter seiner Art. Europaweit rangiert die Firma auf Platz drei.
Die Produkte sollen sich durch ein besonderes Etwas auszeichnen, sagt Marketing-Leiterin Martina Goldstein. „Uns sind die kleinen Kniffe wichtig, der Kunde soll einen Zusatznutzen haben, zudem soll alles einfach und bezahlbar sein.“
Das kommt an, die Produktion brummt. Bald sollen die 22 Spritzgussmaschinen verstärkt digitalisiert werden. „Dafür brauchen wir Spezialisten“, sagt Produktionsleiter Krupp. Er freut sich auf die Projekte. Bei keeeper ist Bewegung.