Berlin. Männer profitieren am stärksten: 400.000 sind seit Einführung der „Rente mit 63“ vorzeitig und ohne Abschläge aus dem Arbeitsleben ausgeschieden. Bei den Frauen waren es 250.000, so das Sozialministerium.
Das sind also rund 650.000 Fachkräfte, die den Betrieben wegen einer ohne Not eingeführten staatlichen Förderung vorzeitig abhanden gekommen sind.
Seit dem 1. Juli 2014 besteht diese Möglichkeit für alle, die mindestens 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt oder anderweitig Entgeltpunkte gesammelt haben, etwa über Erziehungszeiten.
Die reguläre Altersgrenze liegt derzeit schon bei 65 Jahren und sieben Monaten. Sie steigt bis zum Jahr 2031 auf 67 Jahre an – offiziell. In der Realität ist das Eintrittsalter wegen der Rente mit 63 wieder gesunken – von 64,1 Jahren (2013) auf 63,9 (2016). Die Zahlen für 2017 werden im Sommer erwartet.
Und was kostet die Rente mit 63 unterm Strich? In seiner Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion geht das Sozialministerium für die Jahre 2014 bis 2020 von 12,5 Milliarden Euro aus. Bis 2025 schlagen die Kosten demnach mit jährlich 2,1 Milliarden Euro zu Buche – und dann bis 2030 mit 3,1 Milliarden Euro.
Aufkommen müssen für diese zusätzlichen Lasten die Beitragszahler, also die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und ihre Arbeitgeber.