Hamburg. Thomas Schlüter ist ein überzeugter Krawatten-Fan. „Mit einer Krawatte kommt das Outfit eines Mannes einfach besser rüber“, sagt er. Bei Laco im Hamburg kümmert sich der Hanseat gemeinsam mit seiner Chefin Jessica Bartling um die Mode am Männerhals. Das Familienunternehmen wurde 1838 von einem Engländer gegründet und ist eine der letzten Krawatten-Manufakturen in ganz Deutschland.
„Bei manchen wirkt eine Krawatte wie eine Verjüngungskur“, beschreibt Schlüter den Schlips, von denen Laco jährlich 160.000 Stück herstellt – und das in Handarbeit. Dafür nutzen die zwölf speziell ausgebildeten Näherinnen nur edle Seidenoberstoffe. Die stammen aus den Webereien des norditalienischen Como, von denen die Hamburger zweimal im Jahr die neuesten Dessins ordern. Pro Saison kommen so schnell über 1.000 Muster zusammen. Die Stoffe werden in der Manufaktur zu Krawatten, Schleifen und weiteren Accessoires aus Seide gefertigt.
Der Clou bei der Krawatte: Unter dem Seidenstoff liegt eine sprungelastische Wolleinlage, die ihr die jeweilige Größe und Form gibt. „Trotzdem engen die Krawatten nicht ein“, erklärt Schlüter: „Sie schmiegen sich an und atmen so quasi mit.“
Das hat seinen Preis: Zwischen 70 und 100 Euro kosten die Binder. Verkauft werden die Produkte made in Germany bei Herrenausstattern und in Luxuskaufhäusern wie dem KDW in Berlin. Dort liegt derzeit die neueste Kollektion. „Schmale Krawatten mit Mikromustern. Der aktuelle Trend kommt besonders bei jüngeren Kunden gut an“, sagt Schlüter. Er ist davon überzeugt, dass die Krawatte auch in Zukunft am Männerhals zu sehen ist – trotz Casual-Trend, bei dem Mann leger und locker rüberkommen will.
Sein Kalkül: „Wenn das alle machen, sehen auch alle wieder gleich aus. Mit einer Krawatte kann man sich von der Masse abheben.“
Wer sie doch mal ablegen will, sollte das Stück nicht in den Schrank hängen, sondern einrollen. Schlüter: „So behält die Krawatte ihre Form.“