Nürnberg. Die Verbraucher machen Freudensprünge: Das spendable Lebensgefühl aus dem Sommerurlaub haben wohl viele in den Alltag gerettet.

„Die Stimmung ist ausgesprochen gut“, sagt Rolf Bürkl. Beim Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK ermittelt er mit dem Konsumklimaindex den maßgeblichen Wert für die Kauflaune der Deutschen. Mit satten 10,9 Punkten erreicht er im September den höchsten Wert seit 16 Jahren!

Run auf Möbel und Hausgeräte

Für die Lust am Shoppen gibt es einen handfesten Grund: den Beschäftigungsaufschwung. Im zweiten Quartal des Jahres waren bundesweit 44,2 Millionen Menschen erwerbstätig – so viele wie noch nie.

Anders als oft behauptet, basiert der Stellenzuwachs nicht auf „prekären“ und schlecht bezahlten Jobs. Im Durchschnitt sind die Löhne in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Preise.

Wer sich derzeit in Modeläden, Elektronikmärkten, Einrichtungshäusern oder bei Autohändlern tummelt, kann den Anstieg des privaten Konsums förmlich sehen. Bei Möbeln oder Haushaltsgeräten etwa freute sich der Handel schon im Juli über 5 Prozent mehr Umsatz als ein Jahr zuvor.

Während beim spontanen Shoppen der gut gefüllte Geldbeutel den Ausschlag gibt, sind es bei großen privaten Investitionen die guten beruflichen Perspektiven. „Für den Großteil der Arbeitnehmer ist das Risiko, den Job zu verlieren, sehr gering“, lautet die Einschätzung von GfK-Experte Bürkl. „Dieses Wissen gibt den privaten Haushalten Planungssicherheit für Anschaffungen, gerade wenn sie mit einem hohen finanziellen Einsatz verbunden sind.“

Offensichtlich trauen die Deutschen der heimischen Wirtschaft durchaus noch mehr zu. Bürkl: „Sie gehen davon aus, dass die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres noch einen Gang hochschalten kann.“