Wer im Flugzeug sitzt, mag es kaum glauben: Der Flieger ist großteils geklebt. „Sogar in den Triebwerken gibt es Klebstoffe, die den hohen Temperaturen standhalten“, verrät Ulrike Schmidt-Freytag. Sie arbeitet im technischen Kundenservice bei Henkel Adhesive Technologies in Düsseldorf. Das Unternehmen produziert Klebstoffe für Hubschrauber und Flugzeuge, etwa für Airbus.

Oft kommen Epoxidharze zum Einsatz. Die sind sehr beständig und ziehen sich kaum zusammen. Perfekt, um leichte Verbundwerkstoffe zusammenzuhalten, also Schichten aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Aluminium, zum Beispiel im Innenraum.

Man nutzt sie aber auch dort, wo Kräfte wirken: „Im Rumpf, in den Seitenleitwerken und den Flügeln“, sagt Schmidt-Freytag. Die Verbindungen müssen extrem fest sein, da sie Vibrationen, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. „Die Langzeitstabilität ist sehr gut erforscht“, versichert die Expertin.

Warum überhaupt Kleben statt Nieten und Verschrauben? „Jede Niete schädigt das Bauteil und verringert dessen Belastbarkeit.“ Kleber verteilen die einwirkenden Kräfte zudem flächiger – und wiegen weniger.