Es gibt Farben, die wechseln wie von Zauberhand von Rot zu Violett, von Blau zu Grün. Firmen veredeln mit diesen „Chamäleonfarben“ Verpackungen, Etiketten, Plakate; sogar Autolacke gibt es mit dem Effekt.

Wie funktioniert er? „Die Farben enthalten Pigmente meist auf Glimmer-Basis, die Plättchen gleichen“, erklärt Gerhard Freyberger, Entwickler beim Siebdruckfarben-Spezialisten Pröll in Weißenburg (Bayern). Dort werden die wenige Mikrometer kleinen Teilchen in Lack verarbeitet. Der Clou: Ihre Oberfläche ist mit unterschiedlich dicken Lagen Metalloxid beschichtet. Das Licht wird teils direkt reflektiert, teils in den Pigmentkern geleitet – und erneut reflektiert. Die Lichtwellen überlagern, verstärken oder schwächen sich.

„Dieses Zusammenspiel erzeugt für unser Auge bestimmte Farben“, so Freyberger. „Ändern wir den Blickwinkel, fällt das Licht scheinbar anders – und Blau wechselt zu Grün.“ Das Spektrum lässt sich steuern, etwa mit der Schichtdicke des Metalloxids. So lassen sich auch schwer kopierbare Farbwechsel erzeugen, um Geldscheine und Ausweise fälschungssicherer zu machen.