Bitterfeld-Wolfen. „Zukunft – ich gestalte sie“: So lautet das Motto von „Jugend forscht“ in diesem Jahr. Bundesweit haben sich 12.226 junge Leute zum Nachwuchswettbewerb gemeldet. AKTIV sprach bei der Veranstaltung mit Nico Kock, Vorstandsmitglied der Stiftung Jugend forscht.
Welche Bedeutung hat „Jugend forscht“?
Der Wettbewerb rückt die Themen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kurz MINT – und somit ihre Bedeutung für Deutschland in den Fokus. Das ist wichtig. Unsere Zukunft liegt ja quasi in den Köpfen der Jugend.
Verbessert das auch das Image der MINT-Fächer an Schulen?
Der Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik hat in den Schulen in den letzten Jahren tatsächlich an Stellenwert gewonnen. Wettbewerbe ergänzen die MINT-Förderung optimal.
Wie genau?
Immer mehr Lehrkräfte engagieren sich als Projektbetreuer und motivieren ihre Schüler, eigene Ideen zu entwickeln und Projekte bei uns einzureichen.
Der Lehrer als Coach?
Genau. Eine Lehrkraft muss nicht immer mehr wissen als die Schüler. Vielmehr hilft sie bei „Jugend forscht“ den jungen Leuten, ihre Talente zu entdecken und zu entfalten. Dazu muss sie den Mut haben, vom Frontalunterricht abzuweichen. Der Lehrer sollte die Schüler einfach machen lassen und sie beim kreativen Lernen begleiten.
Was zeichnet die Projekte von „Jugend forscht“ aus?
Die Schüler gehen mit offenen Augen durch die Welt und greifen gesellschaftlich relevante Fragen auf. Da, wo Ältere sagen würden: „Das geht nicht“ oder „Das gibt es schon“, haken sie nach und forschen. Das zu beobachten, macht richtig Spaß.
Dieses Jahr gibt es viele Projekte zum Thema Umwelt. Zufall?
Nein, der Wettbewerb ist immer ein Spiegel der Zeit. Die Teilnehmer greifen Themen auf, die die Gesellschaft jetzt bewegen. Was früher die Raumfahrt war, ist heute eben unter anderem die Nachhaltigkeit. Viele Projekte drehen sich deshalb um die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz.