Stuttgart. In unsicheren Zeiten fürchten manche um ihren Arbeitsplatz. Was dann wichtig ist: Die langfristige Jobsicherung hängt nicht nur von den Unternehmen ab – auch die Beschäftigten selbst können etwas dazu beitragen. Was genau, das erklärt Stefan Baron, Geschäftsführer der AgenturQ.
Was kann der einzelne Mitarbeiter tun, um trotz Transformation und Krise in Lohn und Brot zu bleiben?
Zuallererst muss er bereit sein, mit dem Strukturwandel mitzugehen! Der beste Weg ist Weiterbildung, Qualifizierung. Es gibt Studien, die zeigen, wie viele Arbeitsplätze durch die Transformation in diesem Jahrzehnt wegfallen werden und welche neu entstehen. Unter dem Strich gleicht sich das aus – aber die Tätigkeiten ändern sich, Jobs mit hohem Routineanteil werden abgebaut. Deshalb sollte jeder schon jetzt darüber nachdenken, welche Kompetenzen er bereits hat und welche er künftig brauchen wird.
Mit Blick speziell auf die Metall- und Elektro-Industrie: Um welche Kompetenzen geht es denn?
Zum einen geht es darum, neue Technologien anwenden zu können, zum Beispiel 3-D-Druck. Sehr wichtig sind auch digitale Schlüsselqualifikationen, grundlegende IT-Fähigkeiten oder einfache Programmierkenntnisse – auch, um kleinere Probleme im Produktionsablauf selbst beheben zu können. Dafür brauchen Produktionsmitarbeiter Fortbildungen. Außerdem werden sich überfachliche Skills wie Flexibilität oder Eigeninitiative künftig anders definieren, weil Produktionsmitarbeiter eigenständiger arbeiten werden.
Wie finde ich für mich heraus, in welche Richtung meine berufliche Reise gehen kann?
Bei einer Orientierung hilft zum Beispiel die Plattform „New Plan“ der Agentur für Arbeit. Und dann natürlich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten – ganz ohne Scheu. Weiterbildung ist keine Bedrohung, sondern eine Chance! Und die Unternehmen investieren ja viel Zeit und Geld in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten – allein in Baden-Württemberg insgesamt rund 1 Milliarde Euro jährlich! Denn die Firmen wissen: Qualifizierung ist ein Schlüsselfaktor, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. An gut qualifizierten Mitarbeitern halten die Firmen deshalb auch in Krisenzeiten fest.
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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