Es sind 800.000 Familien in Deutschland, in denen nun Großes bevorsteht: Ein Kind wird flügge. Letzte Prüfungen, dann ist der Schulabschluss geschafft, es geht hinaus ins richtige Leben auf eigenen Beinen. Die Eltern sind, wenn es gut läuft, als Ratgeber auf Augenhöhe gefragt. Mama, Papa, was kann ich? Was kann ich werden? Und: Kann ich was finden?

Den passenden Weg einzuschlagen, ist nicht einfach, es gilt ja irgendwie auch noch, sich selbst zu finden. Doch ein Blick in die Statistik hilft, Gelassenheit zu entwickeln. Wie gut es Deutschland geht, trotz allem Gejammer der Berufspessimisten, zeigt sich besonders deutlich an den Chancen der Schulabgänger.

Das Lehrstellenangebot, relativ zur Nachfrage, zeigt den „besten Wert seit 1995“, rechnet die Regierung im Berufsbildungsbericht 2016 vor. Selbst von den offiziell gemeldeten Lehrstellen blieben 41.000 unbesetzt. Die vom EU-Statistikamt vergleichbar gemachte Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige, darunter viele Schulabbrecher) liegt bundesweit bei nur 280.000 Personen – dagegen zum Beispiel in Frankreich bei 660.000.

Und das IAB, die Denkfabrik der Arbeitsagenturen, führt besorgten Eltern vor Augen: Wenn man auf die 20- bis 34-Jährigen schaut, die in den letzten drei Jahren einen Bildungsabschluss machten, sind neun von zehn im Job. EU-weit sind es bloß drei von vier, in einigen Ländern ist es nicht mal jeder Zweite. Die Analyse zeigt: Wenn die Industrie stark ist und der Arbeitsmarkt einigermaßen flexibel, hilft das der Jugend.

Neun von zehn erwerbstätig – das ist viel. Zumal ja manche von sich aus eine Jobpause einlegen. Wenn schon wieder die nächste Generation heranwächst …