Peter Reschka (56) erinnert sich noch gut an die Anfänge der IT-Branche. „Ich habe miterlebt, wie IT in vielen Unternehmen als lästiger Kostenfaktor galt und irgendwo im Keller angesiedelt war“, erzählt der Informatiker der COC AG aus dem oberbayerischen Burghausen. Der Wandel in der Wahrnehmung von IT sei heute unübersehbar. „Mittlerweile spürt man eine ganz andere Wertschätzung“, sagt Reschka.
Spätestens seit Corona ist vielen klar geworden, wie wichtig es ist, dass in Sachen IT alles reibungslos funktioniert. Genau darauf hat sich COC spezialisiert. Das Unternehmen berät Kunden, setzt die IT-Infrastrukturen auf, betreibt und wartet die IT-Systeme und leistet auch Anwendersupport. Reschka selbst leitet den Bereich IT-Infrastruktur sowie IT-Sicherheit. Zur Zielgruppe gehören neben Großunternehmen vorwiegend mittelständische Betriebe, die oftmals nicht über die Ressourcen und das Know-how verfügen, um den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Angriffe werden häufiger, gezielter und komplexer
Immer wichtiger wird die IT-Sicherheit. „Sie hat sich zu einem echten Wachstumstreiber für unser Geschäft entwickelt“, berichtet Reschka, der seit fast drei Jahrzehnten bei COC tätig ist. Ein wesentlicher Grund dafür seien die zunehmend strengen rechtlichen Vorgaben und Regularien, etwa in Bezug auf den Datenschutz.
Doch die größere Herausforderung sieht der IT-Experte in den wachsenden Bedrohungen. „Angriffe aus dem Netz werden häufiger, gezielter und komplexer“, erklärt er. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und ein hoher Grad an Automatisierung erhöhten die Schlagkraft der Cyberkriminellen und machten ihre Angriffe gefährlicher. Darauf müssten Firmen vorbereitet sein.
Neu sind nicht nur die Methoden, die sich ständig weiterentwicklen, sondern zuweilen auch die Ziele der Angriffe. Reschka weist darauf hin, dass immer öfter gezielt Infrastrukturen und Netzwerke zerstört werden – aber ohne den Versuch, finanziellen Gewinn daraus zu schlagen. Hinter solchen Angriffen werden meist staatliche Akteure vermutet.
Bei gewöhnlichen Cyberkriminellen hingegen bleibe der Datenklau das Hauptgeschäft, so Reschka. „Gestohlene Daten lassen sich schnell zu Geld machen“, erklärt er. Auch die Erpressung von Unternehmen durch das Verschlüsseln ganzer Systeme sei weiterhin eine häufig genutzte Methode.
Nach Einschätzung des Fachmanns wird Unternehmen zunehmend bewusst, dass IT-Sicherheit weit mehr umfasst als exzellente Technologie und sichere Systeme. „Der Mensch ist ein entscheidender Faktor in der Sicherheitskette“, betont er. Deshalb sei es äußerst wichtig, Mitarbeiter für IT-Sicherheitsrisiken zu sensibilisieren.
Der Mensch ist in der IT-Sicherheit zentral
Dabei geht es nicht allein darum, vor dem Öffnen verdächtiger Links zu warnen. „Mitarbeitende müssen wissen, an wen sie sich bei möglichen Problemen wenden können, und sie sollten ermutigt werden, verdächtige Vorfälle offen anzusprechen“, erklärt Reschka. Denn Transparenz und schnelle Reaktionen würden entscheidend dazu beitragen, Schäden zu minimieren. Würden Vorkommnisse hingegen „unter den Teppich gekehrt“, verschärfe das die Situation.
„IT-Sicherheit ist eine kontinuierliche Herausforderung, die ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ist“, bekräftigt Reschka. „Mein Job bleibt also auch in Zukunft spannend.“
Nachgefragt bei Peter Reschka
Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?
Mathe und Physik waren schon in der Schule meine Stärken. Das Informatik-Studium lag daher nahe.
Was reizt Sie am meisten?
Man muss ein Leben lang lernen, sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen und dabei kreative Lösungen entwickeln.
Worauf kommt es an?
Auf Genauigkeit und die Fähigkeit, sich Wissen selbstständig anzueignen. Ebenso entscheidend sind Flexibilität und Engagement, vor allem im Hinblick auf Notfälle und wichtige Projekte.