Freiburg. Roboter halten in Produktionshallen Einzug. Was bringt die Zukunft noch für Exemplare, und müssen wir uns davor fürchten? Wir sprachen darüber mit dem Roboter-Forscher Professor Wolfram Burgard von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Was macht eine Maschine eigentlich zum Roboter?
Roboter nehmen ihre Umgebung selbst wahr und leiten daraus eigenständige Handlungen ab: So definieren wir das als Forscher an unserem Robotik-Institut.
Dann ist ein selbstfahrendes Auto also auch ein Roboter?
Genau! Auch sogenannte „Exo-Skelette“ zum Anziehen, die mit Sensoren die Bewegungen ihres Trägers erkennen und unterstützen, kann man als Roboter bezeichnen.
Was für Roboter werden uns in der Industrie künftig begegnen?
Bisher gibt es vor allem Montageroboter, die am Boden festgeschraubt sind und sehr schnell monotone Arbeiten erledigen. In Zukunft werden Industrieroboter mobil und viel flexibler. Und sie werden viel mehr als Transporthelfer eingesetzt werden, also zum Beispiel selbstständig Dinge von A nach B bringen und den Mitarbeitern Objekte reichen.
Was machen wir denn dann am Ende noch selber?
Robotersysteme ersetzen hauptsächlich einfache Tätigkeiten. Man könnte also sagen: all das, was langweilig ist und sehr häufig gemacht werden muss. Was bleibt, sind Tätigkeiten, die noch mehr Flexibilität und Wahrnehmung erfordern. Dafür wird der Mensch auch in Zukunft unersetzbar bleiben.
Heißt das, Industriearbeit wird sogar noch spannender?
Ja. Allerdings erfordert sie in Zukunft auch noch mehr Qualifikationen.
Brauchen wir Roboter wirklich, oder ginge es auch ohne?
Viele Unternehmen brauchen Roboter ganz einfach, um wettbewerbsfähig zu bleiben und am Markt bestehen zu können. Man muss sehen, dass international ein enormer Konkurrenzdruck herrscht, die Betriebe müssen mit einem Höchstmaß an Effizienz produzieren. Das heißt, Roboter helfen dabei, Arbeitsplätze zu sichern.