München. Was auf dem Weg von der Idee zum Patent alles beachtet werden muss und was Erfinder im Blick haben sollten, erklärt Robert Phelps von der Bayerischen Patentallianz.

Woran erkennt man, dass aus einer Idee ein gutes Produkt werden kann?

Eine seriöse Beurteilung basiert vor allem auf einer sorgfältigen Analyse des Marktes, insbesondere bereits verfügbarer Konkurrenzprodukte und sich abzeichnender Trends. Doch in manchen Fällen sind die zukünftigen Produkte so innovativ, dass es zum Zeitpunkt der Bewertung noch gar keinen Markt gibt, dafür aber ein erhebliches Potenzial, einen neuen Markt zu kreieren.

Wie kann man solche Fragen richtig einschätzen?

Für eine möglichst realistische Einschätzung bedarf es vor allem eines ständigen Austauschs mit Industrie und Investoren, wofür wir unser breites Netzwerk einsetzen. Letzten Endes zählen aber auch Erfahrungswerte und der „richtige Riecher“ für Innovationen.

Wie lange dauert es von der Erfindung zur Marktreife?

Das hängt vom entsprechenden Gebiet ab. In der Arzneimittelentwicklung etwa dauert es im Schnitt zehn Jahre und länger, bis ein Medikament nach Durchlaufen der präklinischen und der klinischen Studien tatsächlich zugelassen wird. Im Maschinenbau geht es meist erheblich schneller. Aber auch hier können umfangreiche Testphasen und produktspezifische Weiterentwicklungen durchaus ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Nur sehr selten lassen sich Ideen direkt erfolgreich vermarkten.

Welche Hürden gibt es bei der Patentierung?

Wenn die drei Voraussetzungen eines Patents – Neuheit, erfinderische Tätigkeit und wirtschaftliche Verwertbarkeit – gegeben sind, gehört das Verfahren in die Hände eines erfahrenen Patentanwalts. Nur mit hinreichender Expertise kann man den passenden Schutzumfang erzielen. Was man im Blick haben muss, sind die hohen Kosten, die im Laufe einer Patentierung anfallen.