Nicht selten werden mit dem Begriff „Industrie 4.0“ Job-Ängste geweckt. In unserem Land, dem es so gut geht wie nie zuvor, werden Veränderungen von manchen Menschen zuerst mal als Bedrohung des Status quo verstanden. Auch das ist „German Angst“. Und die Neigung ist groß, sich einzuigeln. Wer viel hat, hat viel zu verlieren.

Junge, hungrige Gesellschaften tun sich da leichter. Sie sehen das Neue als Chance, ältere Gesellschaften dagegen tendenziell als Risiko. In einer gesättigten Gesellschaft fallen Bedrohungsszenarien eher auf fruchtbaren Boden.

Richtig aber ist: Technologische Innovationen haben bisher immer zu neuen Märkten, mehr Beschäftigung und mehr Wohlstand geführt. Die massenhafte Verarmung ist ausgeblieben. Wir brauchen etwas mehr Maß und Mitte: Untergangsszenarien sind ebenso wenig angebracht wie naiver Fortschrittsglaube. Wir brauchen Unternehmen, die den Wandel angehen. Und wir brauchen junge Leute, die sich für Technik, für Informatik und für einen verantwortbaren Umgang mit digitalen Prozessen interessieren.