Stuttgart. Ob für Feuerwehr, Sportverein, Tierschutz, Denkmalpflege oder Wasserwacht, rund 44 Prozent der Bundesbürger sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich im Einsatz. In Baden-Württemberg engagieren sich besonders viele Bürger – hier sind es sogar 48 Prozent! Das zeigt der Freiwilligensurvey, eine große Umfrage, die im Auftrag der Bundesregierung alle fünf Jahre durchgeführt wird, zuletzt 2014. Die Studie zeigt auch: Das Heer der Helfer wird immer größer – 1999 lag die Helferquote bundesweit noch bei 34 Prozent.
Jedes Jahr zeichnet die Landesregierung ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber aus
Jahr für Jahr zeichnet das baden-württembergische Innenministerium besonders „ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ aus. Denn allein rund 300 000 Leute sind im Südwesten unentgeltlich bei Feuerwehr, Sanitätsdienst und Katastrophenschutz aktiv, auch dank der Unterstützung durch ihre Arbeitgeber.
Zuletzt wurden mehr als 40 Unternehmen ausgezeichnet, darunter etwa Sensorspezialist Balluff aus Neuhausen/Fildern, Maschinenbauer Bausch+Ströbel aus Ilshofen oder Normteile-Hersteller Erwin Halder aus Achstetten: Der Bevölkerungsschutz sei schlicht aufs Ehrenamt angewiesen, sagt dessen Geschäftsführer Martin Halder – außerdem seien engagierte Leute „durch ihre soziale Kompetenz für jedes Unternehmen ein Gewinn“.
Bei Audi gibt es einen „Freiwilligentag“
Viele große Konzerne haben eigene Projekte, um Helfern zu helfen. Bei Audi etwa gibt es regelmäßig einen „Freiwilligentag“: Zuletzt waren an diesem mehr als 200 Mitarbeiter aus Neckarsulm in 19 verschiedenen sozialen Einrichtungen im Einsatz. Sie bauten etwa ein Hühnerhaus für ein Kinderdorf, grillten Würstchen für Wohnungslose und errichteten einen Spielturm für ein Familiencafé.
Und Autohersteller Daimler machte jetzt für Ehrenamtler 45 Elektroautos der Marke Smart locker: Die gehen als Spende an gemeinnützige Organisationen in Stuttgart und machen Helfer mobil, die sich neben ihrem Job beispielsweise um Kranke und Jugendliche kümmern.