Immer wieder wird unser Land dafür kritisiert, dass es deutlich mehr Waren exportiert als importiert – so auch von der neuen US-Regierung. Die Logik dahinter ist allerdings absurd. Was könnte verwerflich daran sein, dass man trotz hoher Lohnkosten wettbewerbsfähiger ist als die Konkurrenz in anderen Ländern? Gerade in unserer exportstarken Metall- und Elektro-Industrie liegen die Gehälter deutlich über denen der meisten ausländischen Konkurrenten.
Der Vorsprung unserer Industrie ist das Ergebnis von Innovation und guten Produkten – und nicht von Dumping oder Währungsmanipulation. Forderungen, unsere Industrie weniger wettbewerbsfähig zu machen, damit andere mehr exportieren können, sind Unsinn.
Die Politik könnte aber für mehr Gleichgewicht sorgen, indem sie die Investitionsbedingungen in Deutschland verbessert – beispielsweise Forschungsausgaben steuerlich begünstigt. Durch vermehrte Investitionen im Inland würden auch die Importe steigen – und der Handelsüberschuss würde sich wieder verringern.