Kopfweh, Erkältungen, Infektionen: Um Beschwerden zu lindern, können wir Tabletten schlucken. Der Wirkstoff entfaltet sich dann an einer bestimmten Stelle im Körper, binnen Sekunden oder über Stunden hinweg.
Pharmazeutische Hilfsmittel lenken diese Eigenschaften. Viele dieser Substanzen bestehen aus dem Polymer Polyvinylpyrrolidon (PVP). Hergestellt werden die raffinierten Molekülketten etwa in Ludwigshafen beim Chemie-Konzern BASF. „PVP kann große Mengen an Flüssigkeit aufnehmen und ist gleichzeitig leicht in Wasser löslich“, sagt Lauren Seufert, Leiterin Globales Produktmanagement. „Es ist temperaturbeständig und pH-stabil.“
In einer Kopfschmerztablette etwa werden PVP-basierte Stoffe als Binde- und Sprengmittel eingesetzt. Sie verteilen den Wirkstoff gleichmäßig in der Tablette und beschleunigen deren Zerfall. „Der Wirkstoff wird dann schnell freigesetzt“, so Seufert.
PVP kommt übrigens auch in der Kosmetik-, Waschmittel- und Lebensmittelbranche zum Einsatz. Die Nachfrage steigt. Deshalb investiert die BASF rund 56 Millionen Euro in den weltweiten Ausbau der Kapazitäten. Erweiterungen sind auch im Stammwerk geplant.