Friedberg. Eine weltweit einmalige Steckverbindung hat Erich Jaeger in Friedberg für den amerikanischen Autohersteller Ford entwickelt. Sie überträgt die Datensignale einer Rückfahrkamera an einem Anhänger und Signale der Reifendrucksensoren direkt ins Cockpit des neuen Modells F-250.
Der mit modernster Technik ausgerüstete Pick-up gehört zur Baureihe des Ford F Super Duty und ist für den Transport schwerer Lasten ausgelegt. Die Datenübertragung der Signale erfolgt im Megabit-Bereich und ist, so das Unternehmen, in diesem Anwendungsfeld bislang einzigartig. Aktuell arbeiten die Experten schon an Anhänger-Komponenten zur Übertragung von Datensignalen im Gigabit-Bereich.
„Im Zuge der digitalen Vernetzung von Fahrzeugen und der Anforderungen, die im Zusammenhang mit dem autonomen Fahren und der E-Mobilität entstehen, wird Steckverbindern zur Datenübertragung und Batterieladung die Zukunft gehören“, ist Wolfgang Wiese überzeugt. Der Geschäftsführer leitet gemeinsam mit seinem Kollegen Jörg Dobrandt den Automobil-Zulieferer Erich Jaeger in Friedberg.
Steckverbindungen für alle Industriezweige
Seit über 90 Jahren entwickelt und fertigt das Unternehmen (1.000 Mitarbeiter, rund 80 Millionen Euro Umsatz) Steckverbindungen für verschiedene Industriezweige, vor allem für die Automobil- und Nutzfahrzeugbranche, und gilt als der weltweite Marktführer. Erich Jaeger gehört zur AdCapital-Gruppe und unterhält neben dem Firmensitz in Friedberg Werke in China, Mexiko und in Tschechien. Die Exportquote liegt bei fast 80 Prozent.
Wie Wiese anlässlich eines Festakts zum 90-jährigen Jubiläum betonte, hat die Autobranche mit ihren Zulieferbetrieben eine Vorreiterrolle, wenn es um die Bewältigung des technologischen Wandels durch die Digitalisierung geht. Welche Veränderungen auf die Branche zukommen, erläuterte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR – Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen.
Im Anschluss daran diskutierte er gemeinsam mit dem Vorsitzenden von AdCapital, Hans-Jürgen Döringer, Matthias Willems, Präsident der Technischen Hochschule Mittelhessen, Friedrich Avenarius, Geschäftsführer der Bezirksgruppe RheinMainTaunus des Arbeitgeberverbands Hessenmetall, und Wolfgang Wiese über die Zeitenwende in der Automobil-Industrie.