Darmstadt. Unser Alltag hat sich durch digitale Plattformen wie Amazon, Apple, Facebook und Google radikal verändert. Die Veränderung der Marktspielregeln und Verdrängung bestehender Systeme ist aber längst nicht mehr auf den Handel beschränkt. Verstärkt drängen die Plattformanbieter auch in die Industrie, wie nicht nur das selbstfahrende Auto von Google zeigte.
Für den Maschinen- und Anlagenbau, insbesondere die mittelständischen Betriebe, ist die Transformation ins digitale Zeitalter Herausforderung und Chance zugleich. Eine wichtige Frage dabei ist, über welche Plattformen Daten ausgetauscht werden und zum Beispiel eine Maschine beim Hersteller einen Wartungstermin einfordert, weil ein Verschleißteil demnächst ausfallen könnte.
Digitale Vernetzung erfordert Umdenken in Unternehmen
„Diese zunehmende digitale Vernetzung in Produktions- und Fertigungsprozessen erfordert ein grundlegendes Umdenken in nahezu jedem Industrieunternehmen“, so Daniel Poodratchi, Leiter Partner- und Geschäftsfeldentwicklung bei Adamos in Darmstadt. „Und bei diesem Umdenken wollen wir helfen.“
Beim zweiten IT-Forum des Arbeitgeberverbands Hessenmetall, das vor Kurzem im Haus der Wirtschaft in Darmstadt stattfand, stellte er den neuen Plattformdienstleister Adamos vor. Ende 2017 haben die Weltmarktführer im Maschinen- und Anlagenbau, DMG Mori, Dürr, Zeiss und ASM PT, sowie der Technologiekonzern Software AG das Joint Venture Adamos gegründet. Sie wollen mittelständischen Maschinenbauern den Zugang zur digitalen Wertschöpfung in der Industrie 4.0 und dem Industriellen Internet der Dinge, kurz IIoT, ermöglichen.
In der Zwischenzeit sind weitere Partner (Engel Austria und Karl Mayer) hinzugekommen. Der Kreis hat sich zum Ziel gesetzt, mit einer herstellerneutralen IIoT-Plattform einen Standard im Maschinenbau zu etablieren. Poodratchi: „Um die Digitalisierung erfolgreich zu meistern, muss der Maschinen- und Anlagenbau selbst Standards setzen und die Entwicklung nach den eigenen Bedürfnissen vorantreiben.“