Frankfurt. Aufmerksam hören die Flüchtlinge zu, wie ihnen der Azubi das Fräswerkzeug erklärt – oder probieren aus, wie weit sich Metall mit dem Hammer verformen lässt. Insgesamt sind es acht junge Leute aus dem Kongo, aus Somalia, Eritrea und Syrien, die seit 1. März bei Samson in Frankfurt fit gemacht werden für eine Ausbildung.

Sie fanden zu Samson über das Projekt „Perspektiven für Flüchtlinge“ (PERF) der Bundesagentur für Arbeit, begleitet vom Bildungswerk der hessischen Wirtschaft. Samson als Spezialist für Mess- und Regeltechnik, weltweit 4.000 Mitarbeiter, unterstützt seit dem vergangenen Jahr Flüchtlinge auf dem Weg in den Arbeitsmarkt.

Das Thema beschäftigt die Branche – so wie kürzlich auch auf einer Pressekonferenz mit der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Eine große Hürde für die Integration in den Arbeitsmarkt, so wird dort deutlich, ist die Einstufung der Betroffenen. „Können und Wissen sind extrem unterschiedlich“, sagt Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Und: „Die bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern registrierten Flüchtlinge entsprechen zum großen Teil nicht den Anforderungen der Betriebe.“

Deshalb gelte es, so Martin, die Menschen so schnell wie möglich durch Kurse, Praktika oder Ausbildung an unsere Arbeitswelt heranzuführen. „Ich hoffe dabei auf schlankere Strukturen und schnellere Abläufe.“

Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU, stellt klar: „Erfolgreiche Ausbildung und ein Einkommen aus Beschäftigung sind die wichtigsten Grundlagen der Integration.“ Er fordert, Vorschriften wie Vorrangprüfung und Beschäftigungssperre abzuschaffen – die dazu führen, dass Flüchtlinge mit viel Zeitverzug dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. „Wir müssen so viele eingewanderte Menschen wie möglich so rasch wie möglich in Arbeit und Ausbildung bringen.“

Immerhin: Es tut sich viel. Man kann etwa auf ein „IntegrationsCamp“ der Wirtschaft verweisen, zu dem im Februar 140 Teilnehmer verschiedener Einrichtungen nach Frankfurt kamen. Sie haben dort in Workshops Projekte vorgestellt und sich ausgetauscht. Etwa über Erfahrungen zu Coaching und Patenschaften, so bei Opel, oder Hilfsangebote zur beruflichen Orientierung der Flüchtlinge.