Frankfurt. Eine besondere Konstruktion zur Reinigung von Flugzeugtriebwerken, damit die wieder effizienter laufen und weniger Treibstoff verbrauchen. Eine komplexe Spannvorrichtung für die Fertigungsstraße von Kunden, die keinen eigenen Werkzeugbau haben. Ein Steuerungssystem für ein pneumatisch bedienbares Hebekissen, das die Feuerwehren auf Flughäfen einsetzen. Ein Prüfsystem für die Dichtigkeit von Uhren und ein Roboterfahrzeug, das schmale Kanäle zuverlässig reinigt.
Die Eltern haben es bestens vorgemacht
Die Projekte, um die sich Marc Hacker und sein Team jeden Tag kümmern, haben auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam. „Sonderanlagenbau trifft es wohl am besten“, erläutert der Geschäftsführer von Hacker Industries in Frankfurt.
Vor knapp drei Jahren machte sich der Jungunternehmer selbstständig. Eine Festanstellung bei einem großen Unternehmen konnte er sich einfach nicht vorstellen: „Schon beim ersten Praktikum in einem Großbetrieb habe ich begriffen, dass man da immer nur winzige Teilbereiche zugewiesen bekommt, ehe man mal für ein komplettes Projekt verantwortlich ist“, erzählt der Maschinenbau-Ingenieur.
Mit Unterstützung seiner Eltern, selbst Unternehmer, gründete er lieber seinen eigenen Betrieb (heute fünf Mitarbeiter), um sich auf die Entwicklung, Konstruktion und den Bau von Sonderanlagen zu spezialisieren.
Ein Konzept, mit dem schon sein Vater Joachim Hacker Erfolg hatte. 1996 gründete der mit seinem Kollegen Michael Dürre die Pneumo Drucklufttechnik in Frankfurt (20 Mitarbeiter), nachdem ihr Arbeitgeber Insolvenz angemeldet hatte. Heute ist die Firma in der ganzen Branche als Problemlöser bekannt.
Spezialist für ausgefallene Ideen
„Durch die Kontakte der Pneumo ergeben sich auch Aufträge für Hacker Industries, wenn es über Pneumatik-Themen hinausgeht“, erläutert der Junior. Als weiteres Standbein dient ihm seine Marke Xerxes Tools. Über diesen Weg vertreibt Marc Hacker Zubehörteile für den Motorradsport, die er ebenfalls selbst entwickelt und produziert. Begeistert erzählt er von seinem neuesten Projekt in einem Forschungsverbund rund um die Reinigung mit Trockeneisstrahlen. Wenn alles läuft, kann der kleine Betrieb 50 Geräte bauen.
Hacker: „Für viele ist das uninteressant, weil sie nur große Mengen sehen, aber gut kalkuliert ist das ein rentables Geschäft, das uns als Spezialist für Ausgefallenes bekannter macht und weiterbringt.“