Stuttgart. Baden-Württemberg ist das Land der Autos und der Technik, der Weltmarktführer und der Erfinder. Und deshalb das Land der guten Arbeitsplätze! Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E) stellt hier rund 22 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Jobs, der Anteil ist viel höher als anderswo in der Bundesrepublik. Und das ist gut so: Denn die Branche ist ein besonders guter Arbeitgeber, sie sorgt im Südwesten für ein hohes Niveau an Wohlstand und Kaufkraft – sprich: Lebensqualität.
Hier ist das Gehalt super – doch weil der Kostendruck der Unternehmen steigt, sind Jobs gefährdet
Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die bei Arbeitnehmern begehrte Schlüsselbranche leidet unter einem großen und stetig steigenden Kostendruck. Ihre Arbeitsplätze sind zwar besonders gut, aber in der aktuellen Krise auch besonders gefährdet. Es steht also viel auf dem Spiel, nicht nur, aber auch in der anstehenden M+E-Tarifrunde.
Hier finden Sie interessante Zahlen und Fakten rund um die fast eine Million M+E-Beschäftigten zwischen Wertheim und Konstanz, zwischen Karlsruhe und Ulm. Und zum Kostendruck der Betriebe in der derzeitigen Krise, die vom technologischen Wandel verursacht und von der Corona-Pandemie brutal verschlimmert wurde.
Selbst ungelernte Mitarbeiter verdienen gut
Wussten Sie zum Beispiel schon, dass selbst Ungelernte mit dem niedrigsten M+E-Tarifentgelt auf einen Stundenlohn kommen, der mehr als doppelt so hoch ist wie der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn? Was man sich auch merken sollte: Im Herbst 2020 hat mehr als ein Drittel der M+E-Unternehmen rote Zahlen geschrieben. Im Folgenden eine Sammlung interessanter Zahlen und Grafiken:
- 980.000 Menschen arbeiten in der Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs (Quelle: Statistisches Landesamt)
- 35 Wochenstunden kurz ist die tarifliche Arbeitszeit – bei 30 Tagen Urlaub
- 40 Prozent Lohn-Plus gab es laut Südwestmetall inflationsbereinigt seit dem Jahr 2000
- 40.000 M+E-Arbeitsplätze sind zuletzt innerhalb nur eines Jahres in Baden-Württemberg verloren gegangen (Quelle: Südwestmetall)
- 13 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum sind die Lohnstückkosten (Lohnkosten je Produkteinheit) bei M+E bundesweit, laut Gesamtmetall
- 66 Prozent der M+E-Betriebe im Südwesten nutzten laut einer Südwestmetall-Umfrage im Oktober noch Kurzarbeit





