Leuna. Wissenschaftler gehen neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit: Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-biotechnologische Prozesse CBP und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS wollen „grünen“ Wasserstoff im industriellen Maßstab herstellen! Dazu startet jetzt die Elektrolysetest- und -versuchsplattform ELP am Chemiestandort Leuna. Bis zu 30 Millionen Euro sollen hier investiert werden. Praktisch: Der Standort im Chemiedreieck verfügt bereits über das zweitgrößte Wasserstoff-Pipelinenetz in Deutschland.
Synthesegas aus Öko-Strom und Wasser gewinnen
So geht’s: Überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne wird mittels Elektrolyse genutzt, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. So wird das Gas zum Energiespeicher und ist zugleich ein gefragter Rohstoff für die chemische Industrie. Denn das Klimagas Kohlenstoffdioxid lässt sich mithilfe von Wasserstoff in Plattformchemikalien sowie zu Brenn- und Kraftstoffen weiterverarbeiten.
Diese Technologie ist wichtig für die Energiewende – und für eine nachhaltige Rohstoffversorgung der Chemie-Industrie Mitteldeutschlands: Sie benötigt pro Stunde rund 100.000 Kubikmeter Wasserstoff! Der wird bisher aus Erdgas gewonnen.