Witten. Um der Kartoffelkäferplage in den 1940er Jahren Herr zu werden, dachte sich ein findiger Kopf in Gütersloh damals eine Vorrichtung zum Sprühen aus. Daraus wurden in den letzten 70 Jahren die gelb-blauen Geräte der Firma Gloria, die wohl nahezu jeder Gartenfreund in Deutschland kennt – und zunehmend auch in aller Welt. Das Unternehmen liefert in mehr als 80 Länder, Exportquote: 40 Prozent.

Auch dem Arbeitskreis Schule Wirtschaft, der die Produktionsstätte in Witten besuchte, gehören einige Gloria-Nutzer an. Sie interessierte, was hinter den Kulissen des Familienunternehmens passiert. Und das ist einiges, denn es stellt nicht nur Sprüher für Haus und Garten her. Die Geräte für Pflanzenschutz- und Desinfektionsmittel, Farben, Öle und Seifen werden – aus Kunststoff oder Stahl – auch in der Lebensmittel-Industrie, auf dem Bau oder im Handwerk eingesetzt.

Für die Betreuung der Auszubildenden setzen sich viele Mitarbeiter ein

Die Firma hat zusätzlich unter anderem ein thermisches Gerät zur Unkrautvernichtung im Angebot und seit kurzem ein rotierendes Bürstensystem zur Fugen- und Oberflächenreinigung. „Wir wollen Premium-Produkte auf hohem Qualitätsniveau anbieten“, erklärt der technische Geschäftsführer Andreas Mesch.

Entwickelt und getestet werden alle Verbesserungen und Neuheiten in Witten. Ein 3-D-Drucker baut die Prototypen. „Der Weg zum einfachen Produkt ist sehr schwierig“, sagt Mesch. Allein ein Sprühkopf bestehe aus 25 bis 30 Teilen. Anmutung, Ergonomie und Design spielen eine Rolle.

So viel Wert wie auf die Produkte legt Gloria auch auf die Ausbildung. 80 Mitarbeiter sind in Witten beschäftigt, acht von ihnen haben sich zu Ausbildern qualifiziert. So stehen in allen Abteilungen Ansprechpartner für die derzeit neun Azubis parat. Die angehenden Industrie- und Bürokaufleute, Fachlageristen und Produktdesigner durchlaufen alle Abteilungen.

Ob Teilzeit-Ausbildung, Einstiegsqualifizierung, Schülerprojekt oder Praktikum – vieles ist möglich. Auch in der Nachwuchsförderung sprüht Gloria vor guten Ideen.

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