Berlin. Was jedem klar sein muss: Es wird auf lange Sicht teurer. Der Beitragssatz zur Rentenversicherung wird Betriebe und Beschäftigte noch viel stärker belasten als heute. Das liegt einfach an der im Schnitt alternden Bevölkerung und daran, dass die Rentner länger leben als früher.
Am Beispiel eines Mitarbeiters mit 3.500 Euro Monatsbrutto vorgerechnet: Er und die Firma müssen aktuell jeweils rund 327 Euro an die Rentenkasse abführen. 2029 werden es laut Prognose der Regierung rund 376 Euro sein – wenn alles so bleibt. Angesichts dieser Entwicklung warnt Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, die Politik eindringlich vor irgendwelchen weiteren Rentengeschenken.
Natürlich werden die deutschen Renten in Euro und Cent auch künftig ansteigen. Relativ zum Durchschnittsverdienst wird das Rentenniveau laut gültiger Planung aber weiterhin sinken. Und es sei „völlig illusionär und unbezahlbar“, dieses relative Niveau anzuheben oder auch nur festzuschreiben, betont Zander. Entsprechende Forderungen der Gewerkschaften „können eine brandgefährliche Dynamik erzeugen“.
Würden künftig noch mehr Milliarden als ohnehin vorgesehen an die Rentner gehen, müssten dafür nicht nur „die Beiträge durch die Decke schießen“, sondern auch der steuerfinanzierte Bundeszuschuss an die gesetzliche Rentenversicherung – aktuell rund 90 Milliarden Euro pro Jahr. „Für Investitionen, Bildung und Gesundheit bliebe dann immer weniger übrig – alles, was das Wachstum befördert, könnte nicht mehr finanziert werden.“
Dass es in Sachen Rente Reformbedarf gibt, steht auch für Zander fest. Aber: „Durch Leistungsausweitungen löst man nicht die Probleme in der Mitte der Gesellschaft.“ Sinnvoll sei dagegen die Verbesserung des Gesetzesrahmens zur Stärkung der Betriebsrente (daran wird in Berlin gerade gearbeitet).
Speziell in der Metall- und Elektro-Industrie gibt es übrigens schon längst einen tariflichen Baustein für die zusätzliche Altersvorsorge: Knapp 320 Euro im Jahr Zuschuss vom Betrieb kann bekommen, wer fürs Alter spart. Auch der Staat fördert das massiv – unter metallrente.com kann man sich das online ganz einfach vor Augen führen.