Wie kommt der Strom ins Industriegebiet, ins Rechenzentrum und zu uns nach Hause? Und wie gelangt er in den Schnellladepark an der Autobahn? Technologie von Schneider Electric sorgt an solchen Knotenpunkten für die Energieverteilung. Das französische Unternehmen unterhält mehrere Standorte im deutschsprachigen Raum und ist nach eigenen Angaben Marktführer bei Stromverteilungslösungen im Nieder- und Mittelspannungsbereich.
Am Standort Regensburg (800 Mitarbeitende) dreht sich alles um Schaltgeräte und Mittelspannungsanlagen. Die Produkte aus der Oberpfalz sind weltweit im Einsatz, bei Energieversorgern und Kommunen sowie zur Anbindung großer Wind- und Solarparks.
Mittelspannungsanlagen bestehen aus einer Reihe von Schaltgeräten. Diese nehmen die Energie aus den Übertragungsleitungen auf und verteilen sie in die verschiedenen Stromnetze weiter. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, das Netz vor Störungen und Kurzschlüssen zu schützen, indem sie den Stromfluss in diesem Fall sofort unterbrechen.
Lichtbögen löschte man bislang mit Gas, das auch in Schuhsohlen steckt
Bislang setzte man in den Anlagen Schwefelhexafluorid (SF6) ein. Dieses Gas hat isolierende Wirkung, es löscht gefährliche Lichtbögen, die bei Störungen entstehen können.
SF6, das bis vor wenigen Jahren auch in Schuhsohlen, Schallschutzfenstern, Autoreifen oder Tennisbällen enthalten war, ist äußerst klimaschädlich – um ein Vielfaches mehr als das Treibhausgas Kohlendioxid. SF6 ist daher ab 2026 laut EU-Verordnung in bestimmten Neuanlagen zur Energieverteilung verboten.
„In der Energietechnik gab es lange keinen Ersatz“, sagt Klaus Wersching aus dem Produktmarketing von Schneider Electric. „Aber jetzt!“ Das Unternehmen hat sich eine neue, nachhaltige Lösung ausgedacht. Das Isoliermedium dabei ist reine Luft – und somit klimaneutral.
An der Entwicklung waren mehrere firmeneigene Forschungszentren beteiligt. Unter anderem änderte man das mechanische Design der zwei Meter hohen, kompakten Anlage. In ihrem Inneren kommen nun beispielsweise mehr abgerundete Elemente vor.
Neue Anlagen für klimaneutrale Energienetze
Der neue Anlagentyp trägt zur nachhaltigen Gestaltung der europäischen Energienetze bei. Altanlagen werden am Ende ihrer Lebensdauer ausgetauscht, so der Plan.
Auch Metallbetriebe zählen zum Kundenkreis von Schneider Electric. „Sie haben einen hohen Energiebedarf“, so Wersching, ,,und wollen grünen Strom aus grünen Netzen.“
Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.
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