Schweinfurt. Stampfen, boxen, drücken: Eisbrecher setzen alle Tricks ein, um eine Fahrrinne durch die zugefrorene See zu bahnen. Die Spezialschiffe brauchen Riesenkräfte, damit sie das stellenweise mehrere Meter dicke Eis knacken können. Der Wälzlager-Hersteller SKF in Schweinfurt hilft, ihre Antriebe noch robuster zu machen – damit die Schiffe unterwegs nicht stecken bleiben.

Know-how und Technik aus Franken verwendet man etwa auf Tankern, die jedes Jahr Millionen Tonnen Flüssiggas vom sibirischen Jamal nach Europa bringen sollen. Auf der Halbinsel am Polarkreis liegen einige der größten Gasförderfelder der Erde. Sie ist fast ganzjährig von Eis umschlossen.

SKF liefert unter anderem sogenannte Toroidal-Rollenlager für die mächtigen Propellerwellen der 300 Meter langen Transportschiffe. Die Firma unterstützt damit „eines der größten Industrieprojekte in der Arktis“, wie Sami Kontturi, der Projektmanager von SKF, sagt. Die Lager nehmen hohe Lasten auf, sind praktisch reibungsfrei und gleichen Schiefstellungen aus, die bei temperaturbedingten Verkürzungen oder Verlängerungen der Propellerwelle auftreten. Das verringert Schwingungen und erhöht die Zuverlässigkeit der Flotte.

Per GPS wird die Route durch die Meere ständig überwacht

Das Unternehmen stattet die Tanker zudem mit einem Überwachungssystem für Emissionen aus. Es verfolgt via GPS die Route und wacht darüber, dass die jeweils geltenden Umweltvorschriften eingehalten werden. Sie unterscheiden sich zum Beispiel zwischen Ostsee und Atlantik. Von SKF sind auch die Bilgewasser-Entöler der Schiffe, die sich in ökologisch sensiblen Meeresgebieten bewegen. Diese sorgen dafür, dass beim Ablassen der „Kieljauche“ – des Schmutzwassers, das sich am Boden des Schiffsrumpfs ansammelt – möglichst wenig Öl ins Meer gespült wird.

SKF ist seit Jahrzehnten im Marinegeschäft tätig und weltweit Partner von Werften, Reedereien und Schiffskonstrukteuren. Insgesamt beliefert die Firma 40 Industriezweige mit Lagern, Schmiersystemen, Dichtungen und Mechatronik. Sie bewegen rotierendes Equipment vom Bergbau bis zur Formel 1.