Frankfurt. Am 17. März startet die Leipziger Buchmesse. Über 2.000 Aussteller präsentieren 20.000 Neuerscheinungen. Liest die noch jemand? AKTIV hat Claudia Paul vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt gefragt.
Was ist in den Buchläden am stärksten gefragt?
Ein Trend sind Sachbücher. Das liegt an der aktuellen politischen Lage. In der Flüchtlingskrise beispielsweise suchen die Menschen jetzt Informationen, um Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen. Und dann gibt es jene, die sich einfach entspannen wollen, zum Beispiel mit Ausmalbüchern.
Im Ernst: Ausmalbücher für Erwachsene?
Ja. Die sind momentan sehr gefragt. Sie enthalten Blumen- und Pflanzenmotive, Tierbilder, seitenfüllende Mandalas oder ganze Zauberwälder.
Gewöhnen sich die Deutschen das Lesen ab?
Davon kann keine Rede sein. 83 Prozent der Menschen greifen regelmäßig zu einem Buch. Die Konkurrenz fürs Geschriebene hat zwar durch die neuen Medien zugenommen. Doch die Deutschen bleiben Leseratten.
Wer liest denn mehr – Frauen oder Männer ?
Da haben Frauen eindeutig die Nase vorn. 87 Prozent der Frauen lesen Bücher – am liebsten Romane oder Erzählungen. Bei Männern sind es 78 Prozent, die zum Buch greifen, und dann sind es oft Sachbücher. Männer wollen durch Lesen eher ihr Wissen erweitern.
Gehören auch E-Books dazu?
Sicher. Knapp vier Millionen Deutsche sind E-Book-Leser. Das ist besonders für Taschenbücher eine Konkurrenz. Viele lesen parallel. Unterwegs oder in der Pause elektronisch und für die entspannte Abendlektüre liegt das gebundene Buch zu Hause. Die meisten Bücherwürmer wollen immer noch durch gedruckte Seiten blättern.