Da soll noch mal einer sagen, der Fortschritt nütze nur den Starken. Und nicht den Schwachen, zum Beispiel den Radfahrern. Sie treten in die Pedale, japsen nach Luft – und just wenn sie die Ampel erreichen, springt die auf Rot! Schließlich sind die meisten Innenstadt-Ampeln auf Autos eingestellt.
Aber jetzt gibt es eine App. Vom Münchner Technologie-Konzern Siemens. Aufs Smartphone geladen, soll sie 60 Meter vor der Ampel automatisch mit der Verkehrszentrale Kontakt aufnehmen. Die verlängert die Grünphase um wenige Sekunden, bis der Radler vorbeigestrampelt ist. „Das geht blitzschnell“, sagt Projektleiter Michael Düsterwald. Biker, die etwa mit Tempo 20 unterwegs sind, haben dann freie Fahrt. Die grüne Welle per App soll jetzt in Bamberg getestet werden.
In Rotterdam gibt es an Ampeln bald sogar Regensensoren. Die gewähren bei schlechtem Wetter den Drahteseln Vorrang vor den Autos. Beim Frühstück heißt es dann: „Schatz, es regnet. Ich muss heute früher los. Wegen der Radfahrer.“