Das kennt jeder: Nach der Zeitungslektüre – Händewaschen. Denn an den Fingern haftet etwas Druckerfarbe, die zwar harmlos, aber lästig ist. Warum ist das so?

„Das liegt zum einen am Herstellungsverfahren“, weiß Klemens Peters, Abteilungsleiter Technischer Kundenservice Rollenoffset beim Druckfarben-Spezialisten Siegwerk in Siegburg. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen wird die Zeitung „kalt“ gedruckt, also ohne Hitze zum Trocknen. „Das Zeitungspapier verhält sich gegenüber der Farbe wie eine Art Löschblatt“, sagt Peters. „Dünnflüssige Farbe lässt sich leicht aufnehmen. Ist sie zäh wie Honig, wird es schon schwieriger.“ Und: „Je weniger porös und saugfähig das Papier ist, desto länger dauert der Prozess.“

Noch ein weiterer Faktor fördert schwarze Finger: „Die Fettlöslichkeit des Druckfarbenfilms“, verrät der Experte. Hängt zum Beispiel noch etwas Frühstücksbutter an den Fingern, löst sich oft Farbe ab. Das kann übrigens auch bei Druckerzeugnissen wie Illustrierten oder Kunstbüchern passieren – selbst wenn sie auf andere Weise hergestellt werden als die klassische ­Tageszeitung.