Es gibt Tage im Berufsleben, die laufen gut. Andere laufen spitze. Aber dieser Tag toppt für Kollegen von Mercedes-Benz alles: als sie dem Papst das erste E-Papamobil übergaben. Der Entwicklungsingenieur Klaus Millerferli war einer von vielen Kollegen, die an dem Projekt beteiligt waren. „Dass Papst Franziskus einige von uns zur persönlichen Übergabe eingeladen hat, krönt wirklich alles“, beschreibt Millerferli. „Es ist ein Erlebnis, von dem man noch seinen Enkeln erzählen wird.“

„Ich bedanke mich bei Seiner Heiligkeit für das Vertrauen“

Seit 94 Jahren liefert Mercedes-Benz Autos an den Vatikan. Und bereits seit rund 45 Jahren nutzt der Papst die berühmten „Papamobile“ auf Basis der Mercedes-Benz G-Klasse. Deshalb sagte Ola Källenius, der Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Benz Group, bei der Übergabe: „Ich bedanke mich bei Seiner Heiligkeit für das Vertrauen.“

Die Papamobile sind handgefertigte Unikate. Und das Neueste fährt rein elektrisch. Für besondere Fahrzeuge wie dieses gibt es in Sindelfingen ein eigenes Team. Die Kollegen bauen zum Beispiel Prototypen, Showcars, Konzeptfahrzeuge – und eben Sonderanfertigungen wie das Papamobil.

Ergebnis intensiver Zusammenarbeit zwischen Rom, Graz und Sindelfingen

Ein Jahr lang waren Mitarbeiter verschiedener Standorte mit dem Projekt beschäftigt. Kollegen von Mercedes-Benz Italia in Rom hielten den Draht zum Vatikan, um alle Anforderungen des Fahrzeugs abzustimmen. Oberstes Ziel war die einfache Handhabung für den Papst, seine Fahrer und Begleitpersonen. Ebenfalls wichtig war zum Beispiel: dass das Fahrzeug sehr langsam fährt und eine offene Architektur hat – damit Papst Franziskus mit den Gläubigen in Kontakt treten kann. Und: ein optionales Dach für schlechtes Wetter.

Kollegen aus Graz lieferten das Basisfahrzeug, die neue elektrische G-Klasse, und passten das Fahrwerk sowie die Software des Antriebs an. Peter Zotter, Entwicklungsingenieur aus Graz, sagt: „Wir sind es gewohnt, mit der G-Klasse täglich an einem der legendärsten und ikonischen Mercedes-Benz-Modelle zu arbeiten. Ein Fahrzeug für den Papst zu bauen, ist auch für uns etwas ganz Besonderes.“

Hoch motivierte Mannschaft mit Leidenschaft und Teamgeist

In Sindelfingen waren Kollegen aus dem Design für Gestaltung, Materialien und Farben verantwortlich. Und das Team für die Showcars und Prototypen kümmerte sich unter anderem um Konzeption, Konstruktion und die Erfüllung der Qualitätsanforderungen. Was für Ingenieur Millerferli etwas ganz Besonderes war: eine spezielle Bedienungsanleitung fürs Papamobil zu erstellen. „Denn normalerweise gehen Showcars nicht in Kundenhand.“

Millerferli und seinem Team half bei diesem Projekt die Erfahrung mit Prototypen aller Art: „Da haben wir immer wieder die Herausforderung, individuelle Lösungen zu finden und die Fahrzeuge in einem engen Zeitkorsett in höchster Qualität zu liefern.“ Das sei nur als Gemeinschaftsleistung machbar: mit einer „hoch motivierten Mannschaft, die mit Leidenschaft und Teamgeist an solchen emotionalen Fahrzeugen arbeitet“.

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Baden-Württemberg vor allem über die Chemieindustrie. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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