Auf 100 Arbeitslose kamen im September in Baden-Württemberg 153 offene Stellen im MINT-Bereich – also schon rein rechnerisch 53 Stellen, die nicht besetzt werden können. Das ergab der aktuelle MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und ist extrem wichtig für unsere Industrie. Denn ohne diese Fachkräfte wird die Metall- und Elektrobranche die technische und digitale Transformation nicht bewältigen können.
Personalengpässe gefährden die Innovationsfähigkeit
Zwar ging die Fachkräftelücke seit dem Frühjahr etwas zurück, sie bleibt aber groß – zu groß für die Unternehmen. „Die Personalengpässe gefährden unseren Erfolg in wichtigen Schlüsseltechnologien. Sie sind eine ernsthafte Gefahr für unsere Innovationsfähigkeit“, sagt Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt beim Arbeitgeberverband Südwestmetall.
Der Rückgang zeige keine Entspannung. Denn, so Küpper: „Die Transformation wird für eine weiterwachsende Nachfrage nach MINT-Fachkräften sorgen.“ Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, müssen sie ersetzt werden. Es kommen aber weniger junge Leute nach. Deshalb plädiert Küpper für eine Gesamtstrategie: von der Frühförderung über einen hervorragenden MINT-Unterricht in den Schulen bis hin zur Berufsorientierung, um junge Menschen fit in MINT zu machen.
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
Alle Beiträge der Autorin