Aachen. Fast 8 Millionen Euro Investitionssumme, neun Monate Bauzeit: Jüngst hat die Technische Hochschule Aachen (RWTH) ein neues Großlabor für Elektromobilität eröffnet. Die Forscher wollen dazu beitragen, Elektroautos zum Durchbruch zu verhelfen. Noch sind die zu teuer.
Die Wissenschaftler tüfteln im Auftrag der Industrie an neuen Batteriezellen, Elektromotoren und verbesserter Elektronik. Diese Komponenten sollen so günstig werden, dass die Autobauer die Preise für E-Fahrzeuge deutlich senken können. Erst dann nämlich würden solche Autos für den Massenmarkt interessant. Und die Bundesregierung könnte ihr Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen im Jahr 2020 noch erreichen.
Wie es geht, zeigt das Beispiel Streetscooter
Gleich fünf RWTH-Institute arbeiten in dem Labor zusammen. Auf 3.600 Quadratmetern befinden sich Büroräume, eine Halle mit Batteriestand sowie ein Maschinenpark. Hier werden in Zukunft mehr als 60 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an wegweisenden Innovationen forschen.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die EU schießen im Rahmen des Fonds für regionale Entwicklung 6 Millionen Euro zu. Forschungseinrichtungen, wie das neue Labor, ermöglichen laut NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, „neue Entwicklungen zu testen und so die Elektromobilität voranzutreiben“.
Das ist den Aachenern in einem Fall schon gelungen. So haben sie vor Jahren den Streetscooter entwickelt – ein preisgünstiges und robustes Elektroauto für den Nahverkehr. Mehr noch: Eine gleichnamige Unternehmensgründung aus der Hochschule heraus brachte den Wagen zur Serienreife.
Inzwischen hat die Deutsche-Post-Tochter DHL die junge Firma übernommen und 500 der gelben umweltfreundlichen Lieferfahrzeuge im Einsatz. Künftig sollen zwei Drittel der gesamten DHL-Paketzustellflotte durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Betroffen sind 20.000 Autos.