Duisburg. Sie war eine stinkende Brühe, wurde mehr als 100 Jahre als Abwasserkanal genutzt: Inzwischen ist die Alte Emscher, die durch den Landschaftspark Duisburg-Nord und dann in den Rhein fließt, renaturiert worden. Auf einer Länge von vier Kilometern ist der Fluss jetzt sogar offizielles Fischereigewässer.
13 Fischarten tummeln sich mittlerweile in der Alten Emscher, darunter Karpfen, Welse, Flussbarsche, Rotfedern und Hechte. „Wir haben hier eine große Vielfalt an Fischen gefunden, die wir nicht erwartet hätten“, sagt Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, die für die Renaturierung der Alten Emscher 188 Millionen Euro aufgewendet hat.
Abwässer fließen jetzt unterirdisch
Einige Fische wurden freilich ausgesetzt. Etwa die Kois, die rot-weiß leuchten. Kürzlich ging den Anglern sogar ein 1,30 Meter langer Wels ins Netz. Damit die Fischpopulation im Gleichgewicht bleibt, dürfen die Tiere von Duisburger Anglern gefangen werden.
Die Arbeiten an der Alten Emscher umfassten aber nicht nur den naturnahen Umbau. Parallel dazu wurden auf einer Länge von 14 Kilometern Abwasserkanäle in den Boden gegraben.
Die Umgestaltung ist Teil des auf rund 30 Jahre angelegten Emscher-Umbaus, der 2020 abgeschlossen sein soll. Dafür investiert die Emschergenossenschaft ingesamt 5 Milliarden Euro. Es ist das größte Strukturwandelprojekt im Ruhrgebiet. Seit 1992 plant und setzt die Genossenschaft den Emscher-Umbau um. Die unterirdischen Kanäle leiten die Abwässer zu den Kläranlagen. Die oberirdischen Bäche bleiben dadurch unbelastet und können sich mit der Zeit erholen.
Das bringt Tieren und Planzen neue Lebensräume. So haben sich an der Alten Emscher auch Wasservögel, Libellen, Erdkröte, Teichfrosch und Bergmolch angesiedelt.