Bis der erste Euro wirklich ins eigene Portemonnaie des Steuerzahlers wandert, muss er bis in den Sommer hinein und damit mehr als die Hälfte des Jahres arbeiten. In diesem Jahr war der 12. Juli der sogenannte „Steuerzahlergedenktag“ – jener Tag, von dem an nicht mehr für Staat und Sozialkassen, sondern nur noch für die eigene Tasche gearbeitet wird. 2010 war dieser Tag noch der 4. Juli. Und der Trend setzt sich fort.
Zudem droht erstmals seit 2012 im nächsten Jahr die Sozialabgabenquote für Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung über die Schwelle von 40 Prozent zu rutschen. Grund dafür sind steigende Beitragssätze. Dabei kann sich der Staat durch die Rekordbeschäftigung vor Einnahmen kaum retten – nicht nachvollziehbar, dass sich dennoch die Abgabenlasten von Unternehmen und Arbeitnehmern weiter erhöhen.
Statt zu entlasten, kündigt die Politik neue Leistungen und höhere Steuern an. Die Konsequenz: Die Lohnzusatzkosten der Unternehmen steigen, die Kaufkraft der Arbeitnehmer sinkt, und das Wachstum wird geschwächt. Ein Stoppschild für neue Belastungen täte jetzt not.