Märkischer Kreis. Rund 500 Unternehmen in Südwestfalen liefern Teile für die Auto-Industrie. Welche Auswirkungen hat der Mobilitätswandel auf sie? Dieser Frage ist im Auftrag der Gesellschaft für Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS) die Fachhochschule Südwestfalen nachgegangen.

Hunderte von Quellen zu Rahmenbedingungen, Strategien der Autohersteller und technologischen Entwicklungen sowie Interviews mit Zulieferbetrieben und Branchenkennern aus der Region bilden die Grundlage. „An der Elektromobilität führt kein Weg vorbei“, fasst Professor Andreas Nevoigt zusammen.

Der Hybridantrieb entschärft die Situation der Zulieferer – zumindest vorerst

Doch der Wandel vollziehe sich langsamer als prognostiziert. Auf durchschnittlich 15 Prozent wird der Anteil der Neufahrzeuge ohne Verbrennungsmotor bis 2030 geschätzt. Hybridantrieben komme vorerst eine größere Rolle zu. Das entschärft die Situation der Zulieferindustrie.

Viele Firmen spüren erste Auswirkungen. Sie werden zunehmend in die Entwicklung eingebunden. Einige berichten von sinkenden Stückzahlen, andere müssen Produkte anpassen. Hersteller erwarten, dass Werte wie Klimaschutz geteilt und digitale Schnittstellen geschaffen werden.

Weniger Werker, mehr Entwickler

Laut Studie müssen sich die Zulieferer auf eine flexible Fertigung relativ kleiner Losgrößen einstellen. Die Mitarbeiterstruktur ändert sich: weniger Werker, mehr Entwickler.

Abhängigkeiten reduzieren, neue Geschäftsfelder erschließen und den schnellen Wandel im Blick haben, empfiehlt der GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder. Weil gerade kleinere Unternehmen damit oft überfordert sind, arbeitet die GWS mit der FH Südwestfalen an maßgeschneiderten Unterstützungsangeboten. Und Nevoigt ergänzt: „Für einige ist Vernetzung sicher die letzte Chance.“

Die Studie zum Download gibt es unter: gws-mk.de/langsam-aber-sicher