Ein Knopfdruck am heimischen Kühlschrank, und schon purzeln Eiswürfel aus dem Spender direkt ins Saftglas: Fertig ist das sommerliche Erfrischungsgetränk! Was in den USA in vielen Haushalten zum Standard gehört, verkauft sich auf dem deutschen Markt nach wie vor eher zögerlich: Kühlschränke mit integriertem Eiswürfel-Spender. Dabei mischen deutsche Firmen auf diesem Markt schon kräftig mit.
Eine davon ist das Nabburger Familienunternehmen emz-Hanauer. Seit Anfang der 2000er Jahre entwickeln die Ingenieure die Technik für diese in Kühlschränken verbauten „Ice Maker“.
Die Eiswürfel flutschen dank des richtigen Drehs aus der Form
Was vorne am Kühlschrank als einfacher Spender daherkommt, ist im Inneren ein hochkomplexes System. Frischwasser muss in kurzer Zeit zu Eiswürfeln gefrieren. Die dürfen weder verklumpen noch schmelzen, bevor sie auf Knopfbefehl ins Glas rutschen. Die Ingenieure aus der Oberpfalz setzen dafür auf die sogenannte Twist-Technologie. Das Frischwasser fließt in eine Kunststoffform und gefriert dort zu Würfeln. Dann wird die Form gedreht („getwistet“), dadurch fallen die Eiswürfel in einen darunterliegenden Auffangbehälter. Dieser fasst mehrere Chargen von Eiswürfeln. Ein Lichtsensor erfasst jeweils, ob der Behälter schon voll ist.
Stolz sind die Entwickler vor allem auf die produzierte Eiswürfel-Menge: Laut Firma schafft der Ice Maker mehr Eis in kürzerer Zeit als Systeme von Wettbewerbern.
Nicht nur „normale“ Eiswürfel gibt das System heraus: Auf Knopfdruck entstehen unterschiedliche Formen, etwa kleingeschnitzeltes Crushed Ice für Cocktail-Spezialitäten. Dafür sorgen spezielle Messer im System.
Der Ice Maker könnte sogar Speiseeis herstellen
Übrigens: In der Firma wurde schon getestet, ob sich das System auch für die Speiseeis-Produktion daheim eignet. Auf die Idee kam ein Ingenieur, weil die eigenen Kinder danach fragten. Die Antwort: Ja, das klappt! emz hat schon Entsprechendes ausgetüftelt und patentieren lassen. Und wer weiß: Vielleicht spendet der Kühlschrank demnächst Vanilleeis für den Eiskaffee!
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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