Wuppertal. Elektronische Bauteile wie Computerchips sind enorm empfindlich. In den Fabriken wird deshalb nur reinstes Prozesswasser verwendet – das nicht einmal Gase enthalten darf.

Am gründlichsten lassen sich die Gase aus der Flüssigkeit mit Membran-Kontaktoren entfernen. Das Technologie-Unternehmen 3M stellt die einzigartigen Module unter anderem in Wuppertal her. In ihnen stecken Membranen, die im Wasser gelöste Sauerstoff- und Kohlendioxidmoleküle entfernen – zu fast 100 Prozent.

Ein Vakuum trennt Wasser und Gase

„Die Restwerte bewegen sich im Mikrogramm-Bereich“, sagt Norbert Selzer, Anwendungsspezialist für technische Modulprodukte. „Das schafft kein anderes physikalisches Verfahren.“ Die Membranen bestehen aus Tausenden mikroporösen Hohlfasern auf Polymerbasis, die zu dünnen Matten verwebt und anschließend um ein Verteilerrohr gewickelt werden.

Die Apparate werden direkt in der Rohrleitung eingebaut. Der Clou: Das Modul filtert die Gase nicht klassisch heraus. Vielmehr sorgt ein Vakuum auf der einen Seite der Membran dafür, dass sich Wasser und Gase trennen. Die Poren der Trennschicht sind so fein, dass kein Wasser eindringen kann.

Gase in Flüssigkeiten machen nicht nur Elektronik-Herstellern zu schaffen: Sie verursachen auch Korrosionsschäden in Leitungen von Kraftwerken und Raffinerien. Auch hier könnten die Module künftig eingesetzt werden. Sogar Bläschen aus Druckertinte werden so entfernt. Die Apparate gibt es in vielen Varianten: von daumengroß für Laborzwecke bis zu Hunderten Quadratmetern Membranfläche für den Einsatz in Kraftwerken.