Krefeld. Durch die Produktion von Polycarbonat, einem Kunststoff, fällt bei Covestro am Standort Krefeld reichlich salzhaltiges Wasser an. Wie man es umweltfreundlich und kostensparend aufbereitet und wiederverwendet, erforscht das Projekt „Re-Salt“ unter der Federführung des Werkstoffherstellers zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie.

Alle Branchen könnten profitieren

Seit einem Jahr recycelt eine Pilotanlage das Prozesswasser und gewinnt daraus Kochsalz und Wasser. Zwei Rohstoffe, die man für die Herstellung von Chlor benötigt und die man sonst zukauft. „Von Chlor sind rund 80 Prozent der Covestro-Produkte direkt oder indirekt abhängig“, erklärt Re-Salt-Koordinatorin Yuliya Schiesser, die in der Prozessforschung arbeitet.

Damit die sogenannte Chlor-Alkali-Elektrolyse optimal verläuft, muss das Wasser mindestens 25 Prozent Salz enthalten. Zwar fallen in der Produktion salzige Abwassermengen an, aber die Konzentration ist zu gering. „Deshalb wollen wir den Salzgehalt so umweltfreundlich wie möglich erhöhen“, erzählt Schiesser.

Ein Teil der Flüssigkeit kann mithilfe von Membranen unter Hochdruck abgetrennt werden und der Rest bei niedrigen Temperaturen verdampfen. „Verwendet wird die Abwärme aus benachbarten Produktionsanlagen.“ Ende 2019 soll am Standort eine Forschungsdemonstrationsanlage in Betrieb gehen.

Re-Salt wird vom Bund gefördert, denn salzhaltige Abwässer der Industrie können die Umwelt belasten. Schiesser: „Unser Ziel ist, dass am Ende nicht nur die Kunststoffbranche, sondern auch andere Industriezweige davon profitieren.“