Wilmington. Es ist hitze- und kältebeständig – und alles perlt an ihm ab: Teflon. Seit 75 Jahren gibt es den Wunderstoff.
Erfunden wurde er per Zufall: Roy Plunkett vom US-Chemiekonzern DuPont in Wilmington experimentierte bei der Suche nach einem neuen Kältemittel für Kühlschränke mit einem Spezialgas, setzte damit einen Kanister unter Druck und fror ihn ein.
Am nächsten Morgen erlebte der Chemiker eine Überraschung: Das Gas war weg! Stattdessen schüttelte er ein weißes Pulver aus dem Behälter: „Polytetrafluorethylen“, kurz PTFE, heute bekannt unter dem Namen Teflon. Er erhielt für das Material am 4. Februar 1941 das Patent mit der Nummer US2230654 A.
Um Bratpfannen ging es nach der Entdeckung zunächst einmal gar nicht: 1943 wurde der Kunststoff in den USA zum ersten Mal eingesetzt – beim Bau von Atombomben. Die dafür benötigten Uranmaterialien sind extrem aggressiv. Und das Teflon erwies sich als geniale Schutzschicht für die Behälter, in denen die Stoffe gelagert wurden.
Heute ist Teflon aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Es steckt in Sportbekleidung, Dichtungen, Brillengläsern, Gitarrensaiten, Kabelisolierungen, Raumfahrzeugen und künstlichen Gelenken.
Dem 1994 verstorbenen Erfinder Plunkett dürfte es wohl egal gewesen sein, dass schon damals viele Zeitgenossen einem hartnäckigen Gerücht aufgesessen waren: dass Teflon ein Abfallprodukt der Raumfahrt sei.