Ludwigshafen. Wenn das Thermometer an heißen Sommertagen über 35 Grad Celsius klettert, wünschen sich Sportler eine Abkühlung – ebenso wie alle anderen, die im Freien arbeiten. Mit einem neuen Material für aktiv kühlende Funktionskleidung sorgt der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF jetzt für eine stundenlange Erfrischung.

Schwitzen ist lästig – aber wichtig: Unter hoher Belastung geben Millionen von Schweißdrüsen mehr als einen Liter Schweiß pro Stunde ab. Der verdunstet und kühlt den Körper ab.

Diesen Effekt übernimmt nun ein neuer Werkstoff, ein Superabsorber-Vlies (Luquafleece): Es setzt individuell dosierbar und über Stunden anhaltende Verdunstungskühlung frei.

Dafür muss man die Klamotten, zum Beispiel eine Kühlweste, durch Aufladen mit Wasser aktivieren. „Die Fasern des Vliesstoffs sind durch eine spezielle Technologie mit Superabsorber-Molekülen beschichtet“, erklärt Norbert Heidinger von der Firma BASF New Business, die das Material vermarktet. „Sie nehmen das Wasser in wenigen Sekunden auf und halten es fest.“

Wird man da nicht nass? Heidinger verneint. Obwohl sich das Vlies mit Wasserteilchen vollsaugt, bis es das Zehnfache seines Gewichts aufgenommen hat, bleiben die Funktionstextilien nach außen trocken.

Bis zu 20 Stunden hält der erfrischende Effekt an

„Tragen lässt sich die Weste wie jedes andere Kleidungsstück“, versichert der Experte. Und so funktioniert’s: Bei Hitze nehmen die im Innern der Kleidung fest gebundenen Wassermoleküle die Wärmeenergie auf. Dann verdunsten sie aus der großen Oberfläche der dreidimensionalen Vliesstruktur und kühlen den Menschen. Der Körper schwitzt weniger und spart Energie, die er sonst zur eigenen Thermoregulation benötigen würde.

Je nach Außen- und Körpertemperatur hält der Kühleffekt bis zu 20 Stunden an – und die Kleidung bleibt trocken. Übrigens: Im Spitzenfußball sind diese Westen längst im Einsatz.