Berlin. Turboschnell mobil surfen – bald kommt der neue 5G-Standard! Für Irritationen sorgten allerdings zuletzt Meldungen, nach denen das ältere 3G-Netz im Gegenzug zeitnah abgeschaltet werden würde. Folge: Stand heute wären Millionen Kunden dann nur noch schneckenlahm im Netz unterwegs. aktiv hat dazu Roman Bansen befragt, Infrastrukturexperte beim Branchenverband Bitkom.
Laut Bundesnetzagentur surft die Mehrheit der Kunden mobil noch im 3G-Netz. Schauen die bald alle in die Röhre?
Nein, das ist so nicht anzunehmen. Es gibt derzeit keine konkret geplante Abschaltung des 3G-Netzes. Weder hat der Staat eine Deadline gesetzt, noch haben die Netzbetreiber ein klares Ausstiegsdatum angekündigt.
Aber das Ende von 3G ist doch absehbar, oder?
Sicher wird kein Betreiber weiter in 3G-Sendemasten investieren. Aufgebaut wird derzeit vor allem das deutlich leistungsfähigere und effizientere 4G-Netz, auch LTE genannt. Mit Blick auf die Versorgung mit schnellem mobilen Internet macht das ja auch Sinn.
Das bringt aber nicht jedem was …
Richtig ist, dass einige ältere Smartphones noch kein LTE unterstützen. Aber bis 3G-Sendemasten in großem Maße aufgegeben werden, wird kaum noch ein Verbraucher ein solch altes Handy nutzen.
Wie sieht es mit den Mobilfunkverträgen aus?
Es gibt durchaus Verträge, die noch auf 3G-Nutzung beschränkt sind. Aber wir sehen auch, dass diese älteren Verträge jetzt umgestellt oder erweitert werden können. Ist das im Einzelfall nicht möglich, muss der Kunde sicherlich über eine Kündigung nachdenken, wenn er denn schnelles Netz will.
Also kein Grund zur Panik?
Nein. Das Ende von 3G wird kommen. Aber ich erwarte einen langsamen Prozess über Jahre. Eine Abschaltung auf Knopfdruck wird es auf absehbare Zeit nicht geben.