Jeder von uns braucht sie täglich: Seife. Oder auch etwas Ähnliches – wie zum Beispiel Waschstücke. Die kommen vielfach aus Mannheim: Der Konzern Unilever produziert dort pro Tag mehr als 1,5 Millionen Waschstücke der Marke Dove – für 50 Länder in aller Welt!

Und wenn man die Werkleiterin fragt, was für die Produktion am wichtigsten ist, nennt sie an erster Stelle nicht die Anlagen. Und auch nicht die Rohstoffe. Sondern die Menschen. „Produktionsanlagen können überall auf der Welt stehen“, sagt Silvia Rissel, die Chefin des Werks. „Aber es sind die Menschen, die diese Maschinen täglich bedienen und rund um die Uhr für einen reibungslosen Ablauf im Werk sorgen.“

Warum das Waschstück keine Seife ist

Was an den rund 250 Kollegen und Kolleginnen bei Unilever Mannheim so besonders ist: Viele von ihnen sind schon sehr lange hier. „Über ein Drittel der Belegschaft ist sogar schon 30 Jahre und mehr bei uns beschäftigt“, freut sich Rissel. Allein im letzten Jahr feierten sieben Leute ihr 40-jähriges Jubiläum.

Relevant ist das gerade deshalb, weil in der Produktion viel Fachwissen und Erfahrung gefragt sind. Immerhin sind die Dove-Waschstücke keine normalen Seifen, und ihre Herstellung ist einzigartig.

Normale Seifen entstehen durch eine chemische Reaktion von Fetten und Ölen mit Lauge. Waschstücke werden nicht durch diesen Prozess der Verseifung hergestellt. Stattdessen wird eine waschaktive Substanz, die keine klassische Seife ist, mit anderen Rohstoffen durch Vermengung und Ausformen zum Dove-Waschstück.

„Grundlage ist ein hochwertiges synthetisches Tensid, das in einer chemischen Reaktion entsteht“, erklärt Rissel. Durch die zur Herstellung notwendige chemische Reaktion ist die Produktion des Dove-Waschstücks sehr komplex.

Mit weiteren hautfreundlichen und pflegenden Inhaltsstoffen entsteht ein Syndet (so nennt man synthetische waschaktive Substanzen), das durch rückfettende Eigenschaften und den hautfreundlichen pH-Wert viele treue Verbraucher gewonnen hat.

Ein Engländer gründete das Werk schon 1899

Dieses Produkt wird hier schon seit 1992 hergestellt! Zuvor entstanden an dem Standort fast ein Jahrhundert lang Seifen. Seit 1899: Damals gründete der Engländer William H. Lever das Werk als „Sunlight Seifenfabrik“.

„Unsere Mitarbeitenden sind eng mit dem Standort und ihren Kolleginnen und Kollegen vor Ort verbunden“, erzählt Rissel. „Und daraus hat sich auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelt, in das auch neue Kolleginnen und Kollegen schnell integriert werden.“ Bei Unilever Mannheim arbeiten zum Beispiel Chemikanten und Chemielaboranten, Maschinen- und Anlagenführer sowie Ingenieure. Und sie alle gemeinsam bilden, so Rissel, „das Herzstück“ dieses geschichtsträchtigen Werks.

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Baden-Württemberg vor allem über die Chemieindustrie. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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