Die täglichen Meldungen von Donald Trump halten uns in Atem: hohe Strafzölle auf Importe, Aufkündigung von transnationalen Abkommen, mehr Abschottung. Mit Maßnahmen wie diesen scheint der neue US-Präsident sein Land auf Vordermann bringen zu wollen. Wenn er sich da mal nicht täuscht.

Denn dieser Aktionismus trifft die Amerikaner in erster Linie selbst. In den USA gibt es keinen wettbewerbsfähigen Maschinenbau, überdies ein marodes Ausbildungssystem und als Folge einen großen Mangel an Fachkräften. Deutsche Unternehmen, die dort produzieren, bilden auch deshalb ihre Fachkräfte lieber selbst aus.

Helfen könnte Amerika eine Bildungsoffensive. Und was den Anlagenbau angeht: Viele Maschinen, etwa für die Auto-Industrie, gibt es nur in Deutschland zu kaufen – und nicht in den USA. Wenn also der amerikanische Präsident tatsächlich die Wirtschaft seines Landes ankurbeln will, dann braucht er dafür den deutschen Maschinenbau und die Elektro-Industrie. Bleibt er indes bei seiner Politik des Protektionismus, schwächt er die Wettbewerbsfähigkeit seines Landes. Das kostet die USA Wachstum und Beschäftigung. Ob dies Trumps Wählern gefällt?