Weinheim. Marketing, Verpackung, Vertrieb – viele Abteilungen entwickeln bei Freudenberg neue Ideen. Dabei verfolgen sie ein Ziel: die Probleme des Verbrauchers zu lösen. Uwe Dingert ist seit knapp 30 Jahren Produktentwickler bei Freudenberg, mehr als 20 Jahre davon für Haushaltsartikel. Damit gilt er als das „Urgestein“ bei Vileda.

Viele Produkte hat Dingert vom ersten Bleistiftstrich an begleitet. Ein Erfahrungsschatz, von dem auch die Kunden profitieren. „Ich bin süchtig nach dem Moment, in dem es ‚Klick‘ macht und ich die Lösung habe“, sagt Dingert. „Die besten Ideen“, gibt er zu, „habe ich morgens im Bett oder unter der Dusche.“ Dabei stehen die Rückmeldungen der Kunden für ihn im Vordergrund. „Wichtig ist mir, zu verstehen, welche Schwierigkeit unsere Kunden mit einem Produkt haben. Nur dann kann ich mich hineindenken und nach einer optimalen Lösung suchen.“

Ob ein gänzlich neues Produkt, die Verbesserung eines Artikels oder eine ungewöhnliche Technologie: Das Tüfteln beschert ihm regelmäßig ein neues Patent. Auf über 60 Basispatenten steht bereits sein Name. Ein Drittel des Umsatzes macht Vileda mit Produkten, die in den letzten vier Jahren neu auf den Markt gekommen sind.

Bei Freudenberg angefangen hat Dingert im Jahr 1987 in der Zentralen Forschung und Entwicklung. Der damalige Student der Kunststofftechnik wurde nach einem Praktikum und seiner Diplomarbeit vom Fleck weg engagiert. Kurze Zeit später wechselte er zur Dichtungs- und Schwingungstechnik nach Reichelsheim, wo er für die Verfahrens- und Entwicklungstechnik in der Abteilung „Kunststoff und neue Produkte“ zuständig war. Als 1993 Vileda einen Experten suchte, der sich mit Kunststoffen und Metallen auskannte, zögerte er nicht lange. „Damals war Freudenberg Home and Cleaning Solutions noch eine kleine Keimzelle“, erzählt Dingert über die Freudenberg-Geschäftsgruppe, in der mittlerweile rund 3.000 Mitarbeiter 760 Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften. Weltweit beschäftigt die Freudenberg-Gruppe mehr als 40.000 Menschen in rund 60 Ländern.

Die ersten beiden Produkte, an denen Dingert und sein Team mitgewirkt haben, waren der 2-in-1-Fensterwischer und der Superfeger: „Beide stehen seit Mitte der 90er-Jahre fast unverändert in den Regalen – das macht mich ein wenig stolz.“

Steigende Ansprüche machen den Reiz aus

„Im Verlauf der 20 Jahre sind die Produkte immer komplexer geworden“, sagt er. So steckt inzwischen oft Elektronik drin. Die steigenden Anforderungen machen für Dingert den Reiz aus. Seit einem Jahr kümmert er sich zusätzlich um sogenannte Front-End-of-Innovation-Projekte. Er leitet Teams, die an Neuentwicklungen arbeiten.

Bei der Beurteilung eines neuen Produkts leiste ihm oft eine Lupe gute Dienste. „An Probleme muss man immer nah rangehen.“